Arbon als Gradmesser für den Weltmarkt

Mit der kybun Joya Gruppe – dem Weltmarktführer im Bereich Gesundheitsschuhe – unterstützt ein global tätiges und regional verankertes Unternehmen die «Initiative Zukunft Arbon». Für die beiden Geschäftsleiter Karl Müller IV und Claudio Minder hat die Region nicht nur aufgrund des Unternehmenssitzes in Roggwil eine besondere Bedeutung.

Seoul, Rom, Barcelona, Frankfurt – die Verkaufsstellen von kybun Joya befinden sich in weltbekannten Metropolen. «Unsere wichtigste Verkaufsstelle ist jedoch im Hamel-Gebäude in Arbon», erklärt Claudio Minder, der gemeinsam mit Karl Müller IV die Geschäftsleitung der kybun Joya Gruppe verantwortet. Das kybun Joya Gesundheitscenter im Hamel sei nicht nur wegen der Nähe zum Hauptsitz in Roggwil bedeutend, sondern erfülle innerhalb der Gruppe eine besondere Funktion. «Hier zeigen wir unsere Neuentwicklungen als Erstes und sehen, wie sie bei den Kundinnen und Kunden ankommen», so Karl Müller IV. Wenn etwas in Arbon funktioniere, dann sei es auf den Weltmarkt skalierbar. Im Hamel befindet sich ausserdem das weltweit grösste Sortiment an Gesundheitsschuhen von kybun Joya.

Innovative Branchenleader und funktionierende Netzwerke

Der Fokus auf die Region und die Ostschweiz ist bei kybun Joya keineswegs Zufall: Rund die Hälfte der über 200 Mitarbeitenden weltweit ist im Hauptsitz in Roggwil, dem Gesundheitscenter im Hamel, dem Kompetenz- und Gesundheitscenter in St. Gallen und im Produktionsstandort in Sennwald beschäftigt. «In der Region und auch in der Ostschweiz als Ganzes sind sehr viele innovative Branchenleader tätig und es gibt gut funktionierende Netzwerke», sagt Karl Müller IV. Für die beiden Geschäftsleiter ist bei der Standortwahl ein weiterer Faktor entscheidend: «Unsere Standorte und Verkaufsshops müssen mit dem ÖV gut erreichbar sein – einerseits für unsere Mitarbeitenden, andererseits aufgrund unserer ökologisch bewussten Zielgruppe.»

Eine grosse Chance für Arbon und die Region

Neu engagiert sich das Unternehmen im Rahmen des Partnerprogramms für die Standortförderung «Initiative Zukunft Arbon». «Für uns ist es selbstverständlich, dass wir in den Regionen, wo wir tätig sind, gesellschaftlich auch etwas zurückgeben möchten», so Karl Müller IV. Das Engagement für die «Initiative Zukunft Arbon» sei seiner Meinung nach eine grosse Chance, Arbon und die Region wirtschaftlich voranzubringen. «Wenn wir hier gemeinsam für etwas einstehen, kann eine grosse Dynamik entstehen. Dieser Ansatz kann dazu beitragen, dass sich die Innen- und Aussenwahrnehmung von Arbon verändert», erklärt Claudio Minder.

«Die Region Arbon ist für mich der schönste Flecken der Schweiz»

Ohnehin sei das Potenzial von Arbon sehr gross, so die beiden Geschäftsleiter. «Arbon macht derzeit einen massiven Wandel in den Bereichen Infrastruktur und Attraktivität durch – wenn die Stadt diese Entwicklung aufrechterhält, ergeben sich in den kommenden Jahren viele neue Chancen», ist sich Karl Müller IV sicher. Schon jetzt biete Arbon viel und man dürfe getrost mit breiterer Brust auftreten. «Es gibt nicht viele Orte am See, die eine solch eindrückliche Kulisse vorweisen können», sagt der Geschäftsleiter. Für Karl Müller IV, der in Roggwil aufgewachsen ist und in Arbon die Sekundarschule besuchte, ist klar: «Die Region Arbon ist für mich der schönste Flecken der Erde.»

kybun Joya:

Die kybun Joya Gruppe beschäftigt weltweit über 200 Mitarbeitende – rund die Hälfte davon ist in der Schweiz tätig. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Roggwil entwickelt und vertreibt innovative Produkte, die der Kundschaft dabei helfen, sich bis ins hohe Alter schmerzfrei zu bewegen. Nebst den bekannten Luftkissen-Schuhen bietet kybun Joya auch Matten, Sitzkissen und weitere ergonomische Produkte an.


Eine von vielen Gelegenheiten, um die Altstadt zu entdecken

Mit der «Usestuehlete» bietet die Altstadt einen Anlass der besonderen Art: Jeweils im September symbolisieren Stühle vor dem Hauseingang, dass Besucherinnen und Besucher in der Wohnung, auf der Dachterrasse oder im Garten willkommen sind – meist wird den Neugierigen auch noch Trinken oder Essen offeriert. Einer der «Usestuehlete»-Verantwortlichen ist Nico Eichenberger, der sich noch in weiteren Vereinen für ein lebendiges Arbon engagiert.

Nico Eichenberger ist ein Arboner durch und durch. «Als Urarboner würde ich mich aber nicht bezeichnen, dafür bin ich mit Anfang 30 wohl noch zu jung», sagt er und lacht. Mit seinen Engagements – bis 2019 für das Heizwerk Festival und aktuell für die «Usestuehlete» in der Altstadt – investiert er viel Freizeit für kulturelle Angebote in der Stadt. Er habe schon immer gerne gemeinsam mit anderen etwas auf die Beine gestellt, sei es im Rahmen des Vereins Triebwerk, der regelmässig Konzerte organisiert, oder nun eben mit der «Usestuehlete», dem alljährlichen Anlass, bei welchem Altstadtbewohner mit Stühlen vor dem Eingang signalisieren, dass ihre Dachterrasse Neugierigen offen steht.

Ein Konzept, das zur Altstadt passt

Entstanden ist die «Usestuehlete», die jeweils im September stattfindet, im Jahr 2013, als sich im Rahmen des Workshops «Lebensraum Altstadt» spontan ein Organisationskomitee formierte, das bereits im Folgejahr die erste Ausgabe veranstaltete. Seither ist die «Usestuehlete» aus dem Veranstaltungskalender der Stadt kaum mehr wegzudenken. «Den Anlass habe ich schon vor meinem Engagement im OK gerne besucht. Wo sonst erhält man die Möglichkeit, Innenhöfe, Gärten oder Dachterrassen in der Altstadt aus einer neuen Perspektive zu entdecken?», sagt der Sekundarlehrer. Der Anlass bereichere das Leben in der Altstadt und biete eine schöne Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen. «Dazu kommen natürlich noch die vielen Konzerte, die abends organisiert werden – das Konzept der Usestuehlete passt einfach gut zur Arboner Altstadt», so Nico Eichenberger.

Keine anonyme Grossstadt und nicht zu beschaulich

Auch ausserhalb der «Usestuehlete» bemerkt der Sekundarlehrer derzeit einen Wandel in der Altstadt. «Ich wohne im Posthof und mir fällt auf, dass in meiner Umgebung vieles belebt wird. Auch am Seeufer verändert sich einiges, so wird beispielsweise das Gastronomieangebot grösser», sagt er. Das sei schön, zu sehen. Ein weiterer Grund, weshalb er sich in Arbon so wohl fühle, sei die Dimension der Stadt: «Arbon hat meiner Meinung nach eine spannende Grösse – es ist noch keine anonyme Grossstadt, aber es ist auch nicht so, dass man jede und jeden kennt», so Nico Eichenberger über die Vorzüge von Arbon. Grund genug also, auch an der nächsten «Usestuehlete» auf Entdeckungstour zu gehen.


Zimmermann Innenausstattung GmbH

Bootssattlerei und Innenausstattung: Branchenübergreifende Massarbeiten

Zimmermann Innenausstattung GmbH

Geschäftsführer, Stadtrat und neu auch Partner der Standortförderung: Jörg Zimmermann investiert viel in die Zukunft der Stadt Arbon. Mit seinem Engagement will er dabei helfen, die Stadt gegen aussen noch stärker als attraktiven Wohn- und Arbeitsstandort zu positionieren.

Jörg Zimmermann ist ein vielbeschäftigter Mann. Als Stadtrat für das Ressort Freizeit/Sport/Liegenschaften sowie als Geschäftsführer und Inhaber der Zimmermann Innenausstattung GmbH in Arbon setzte er sich bereits bisher für den Wirtschafts- und Wohnstandort Arbon ein. Neu tritt er mit seinem Unternehmen auch als Partner der Standortförderung «Initiative Zukunft Arbon» auf. «Ich sehe darin ein zusätzliches Instrument, um die Arboner Industrie, das Gewerbe und natürlich auch den wunderschönen Wohnort gegen aussen zu präsentieren und zu unterstützen», sagt er zu seinem Engagement.

Unternehmen sollen wachsen können

Die vorhandenen Qualitäten des Standorts dürfen laut Jörg Zimmermann aber nichts am Bestreben ändern, sich stetig zu verbessern und auf Veränderungen einzugehen. «Die ‘Initiative Zukunft Arbon’ kann dazu beitragen, dass der Wirtschaftsstandort sich weiterentwickelt und Start-Ups sowie bestehende Unternehmen sich dazu entschliessen, sich hier anzusiedeln», so der Stadtrat. Die Anstrengungen der Stadt Arbon im Bereich Standortförderung seien wichtig, damit die Rahmenbedingungen für Gewerbe und Industrie gestärkt werden können. «In diesem Zusammenhang ist aber auch die Revision der Ortsplanung bedeutend. Umzonungen wie im Gebiet Rietli können Unternehmen dabei helfen, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln», sagt Jörg Zimmermann.

Mit dem Stellenantritt kommt oft auch der Umzug

Von guten Rahmenbedingungen profitiert Jörg Zimmermann auch als Inhaber der Zimmermann Innenausstattung GmbH. «Häufig suchen Mitarbeitende, die bei mir eine Stelle antreten, gleich auch eine Wohnung in Arbon. Insbesondere der durchgehende Seeanstoss überrascht viele Auswärtige. Hinzu kommen die gute Verkehrsanbindung, die Nähe zu St. Gallen und diverse Veranstaltungen. Das alles sind beste Argumente für Stadt und Region.» Der Fachkräftemangel beschäftigt den Unternehmer dennoch: «Wir sind als Bootssattlerei und Innenausstatter sehr spezialisiert – dementsprechend benötigen wir auch passende Fachkräfte.» Dass diese dennoch gefunden werden, verdankt das Unternehmen auch seinem Alleinstellungsmerkmal: «Wir bieten im textilen Bootssektor alles aus einer Hand an. Damit unterscheiden wir uns stark von unseren Mitbewerbern», erklärt Jörg Zimmermann. Das Unternehmen ist schweizweit erfolgreich und wird nicht nur von Kundschaft aus der Bodenseeregion, sondern auch in den Regionen um den Vierwaldstättersee, dem Bieler, Murten- und Neuenburgersee geschätzt.

Zimmermann Innenausstattung GmbH

Jörg Zimmermann führt die 1970 gegründete Zimmermann Innenausstattung GmbH an der Landquartstrasse 93 in Arbon in zweiter Generation als Geschäftsführer und Inhaber. Das Unternehmen mit zehn Mitarbeitenden fertigt individuelle textile Massarbeiten für Boote und Yachten unterschiedlichster Grösse. Die Renovation und Optimierung von Booten im Innenbereich gehört ebenfalls zu den Dienstleistungen des Traditionsunternehmens.


Dennis Reichardt

«Gebäudetechnik erhält nun den Stellenwert, den sie verdient»

Dennis Reichardt

Als führendes Ostschweizer Unternehmen im Anlagenbau für Heizen, Lüften, Kühlen und Sanitäre Installationen sind die Kompetenzen der «Die Klimamacher AG» mit Hauptsitz in Arbon derzeit so gefragt wie selten. «Wir haben mehr als volle Auftragsbücher», sagt Geschäftsführer Dennis Reichardt. Dass der Wirtschaftsstandort Region Arbon weiter gestärkt wird, ist für ihn dennoch von grosser Bedeutung.

Fragen rund um Energie, Heizen und Klima beschäftigen uns mehr denn je. Das spürt auch Dennis Reichardt, Geschäftsführer von «Die Klimamacher AG». «Dass die Heizung funktioniert, war bis vor Kurzem eine Selbstverständlichkeit», sagt er mit Verweis auf die derzeitige Energieunsicherheit. Das veränderte Bewusstsein der Bevölkerung habe, so traurig die Umstände auch seien, nun der Gebäudetechnik-Branche jenen Stellenwert eingebracht, den sie eigentlich schon immer hatte. «Wir decken Grundbedürfnisse wie Wärme und Komfort», erklärt der Geschäftsführer. Wie die ganze Branche sehen sich die Klimamacher jedoch auch mit unterbrochenen Lieferketten und einem Fachkräftemangel konfrontiert.

«Die Klimamacher AG» als Partnerin der Standortförderung

Ursache für den Fachkräftemangel seien auch Lernende, die aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge nun fehlen. Umso wichtiger sei es für Unternehmen, sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. «Wenn der Standort wie hier in der Region ebenfalls attraktiv ist, ist das natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt», meint Dennis Reichardt. Bei der Standortfrage könne auch die «Initiative Zukunft Arbon» helfen, bei welcher sich «Die Klimamacher AG» als Partnerin engagiert. «Die Stadt geht mit dieser Standortförderung in die Vorleistung. Das ist wichtig, denn nichts zu machen, ist keine Option», so der Geschäftsführer. Es sei ein spannendes Projekt, welches er im Namen der Klimamacher mit Überzeugung unterstütze. «Im besten Fall können wir so mithelfen, eine Positivspirale mit Schwung für Stadt und Region entstehen zu lassen», sagt Dennis Reichardt.

«In den letzten Jahren hat sich vieles zum Positiven gewandelt»

Aufbruchstimmung spürt der Geschäftsführer in der Region ohnehin: «In den letzten Jahren hat sich in Arbon vieles zum Positiven gewandelt. Die Politik sieht die Wirtschaftsvertreter mittlerweile als Partner an und weiss, wie wichtig eine funktionierende Industrie und ein lebendiges Gewerbe für eine erfolgreiche Region sind.» Dies zeige sich auch in der Wirtschaftskommission, die den Austausch zwischen Wirtschaft und Politik institutionalisiert habe. Um Stadt und Region noch besser voranzubringen, wünscht sich Dennis Reichardt noch mehr Engagement aus der Industrie. «Wir sind jetzt auf einem besseren Pfad als noch vor einigen Jahren, doch wir müssen diese Entwicklung dringend fortsetzen. Wenn sich noch mehr Unternehmerinnen und Unternehmer aktiv für unsere Region einsetzen würden, könnten wir noch mehr bewegen», sagt er.

Die Klimamacher AG

«Gemeinsam. Nachhaltig. Erfolgreich.» Das Motto der Klimamacher zeigt sich im ganzen Leistungspaket des Unternehmens und umfasst die Geschäftsbereiche Heizen, Lüften, Kühlen, Entfeuchten und Sanitäre Anlagen. Über 65 Jahre Erfahrung – vormals unter dem Namen Otto Keller AG – machen «Die Klimamacher AG» zu einem Kompetenzzentrum in der Ostschweiz. Mit Standorten in Arbon, Frauenfeld, St. Gallen, Herisau und Arnegg ist das Unternehmen bestens in der Region verankert.


Vorteil Naturnah

Wie der Einsatz für mehr Biodiversität den Alltag der Stadtgärtnerei verändert

Vorteil Naturnah

Als Projektpartnerin der vom Kanton Thurgau lancierten Initiative «Vorteil naturnah» setzt sich die Stadt Arbon seit zwei Jahren konsequent für mehr Biodiversität im Siedlungsraum ein. Für die Mitarbeitenden des Werkhofs stehen aktuell und zukünftig vielfältige Aufgaben zur Förderung der Artenvielfalt an. So sollen in Arbon nicht nur zusätzliche naturnahe Räume geschaffen, sondern auch bestehende konventionelle Flächen im Sinne der Biodiversität umgestaltet werden.

«Wir sind auf einem guten Weg», meint Stadtgärtner Manfred Birk zu den Anstrengungen der Stadt Arbon im Bereich Biodiversität. Vier Mitarbeitende des Werkhofs seien regelmässig, insbesondere aber im Frühling und Herbst, mit Arbeiten im Zusammenhang mit der Initiative «Vorteil naturnah» beschäftigt. Das Tagesgeschäft, so der Stadtgärtner, habe zwar Priorität, aber oft könne die Biodiversität parallel berücksichtigt werden. «Wir sehen die Initiative als laufenden Prozess, der nicht von heute auf morgen umgesetzt werden kann», erklärt Manfred Birk. Es habe aber in letzter Zeit ein Umdenken – auch bei der Stadt – stattgefunden.

Wechselnde Standorte, wechselnde Ansprüche

Der Arbeitsalltag als Stadtgärtner sei seit der Teilnahme der Stadt bei der Initiative «Vorteil naturnah» gewissermassen zweigeteilt, so Manfred Birk. «In Seenähe erledige ich noch immer viele konventionelle Gärtnerarbeiten. Touristen wie auch die Bevölkerung schätzen blühende Rabatten, die nicht zwingend heimisch sind, nach wie vor sehr.» Auch bei fremden Pflanzen sei jedoch der biologische Pflanzenschutz und die Reduktion von Dünger ein grösseres Thema als früher. «Sobald ich abseits des Sees arbeite, ändert sich meine Herangehensweise komplett – gepflanzt werden heimische Pflanzen und sogenanntes Unkraut wird nur dann entfernt, wenn es keinen Nutzen für die bestehenden, heimischen Pflanzen hat», sagt Manfred Birk. Dieses Umfeld mit wechselnden Ansprüchen je nach Arbeitsstandort sei für ihn herausfordernd, aber auch spannend.

Vorteil Naturnah

«In der Natur gibt es kein Unkraut»

Seit der Lancierung der Initiative im Jahr 2020 wurden rund 200 Flächen innerhalb der Stadt Arbon in die Projektliste aufgenommen. «Dieser Liste entnehmen wir jene Projekte, die wir anpacken können. Dazu gehören auch Massnahmen im Strassenbereich, wo es beispielsweise darum geht, passende Rabatten zu finden, die trotz der Verkehrsemissionen gut gedeihen können», erklärt Manfred Birk. Bei der Umsetzung der Projekte habe der Werkhof, was die fachliche Expertise angehe, freie Hand. «Dieses Vertrauen schätze ich natürlich», sagt der Stadtgärtner. Auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung seien meist positiv – mit der Betonung auf meist. «Ich wurde schon darauf angesprochen, weshalb es nun mehr Unkraut zu sehen gäbe. Meine Antwort lautet dann, dass es in der Natur kein Unkraut gibt und wir uns darauf konzentrieren, die einheimischen Pflanzen zu fördern. Damit stosse ich jeweils auf Verständnis», sagt er.

Initiative «Vorteil naturnah»

Die Initiative «Vorteil naturnah» wurde vom Kanton Thurgau ins Leben gerufen, um mit naturnahen Aussenräumen und Freiflächen mehr Biodiversität im Siedlungsraum zu schaffen. Die Stadt Arbon unterstützt die Initiative seit dem Jahr 2020 als Projektpartnerin.


Ralf Geisser

«Wir wollen gemeinsam etwas erreichen»

Ralf Geisser

Als Präsident des Gewerbevereins «Gewerbe Thurgau Oberer Bodensee» (GTOB) ist Ralf Geisser gewissermassen oberster Förderer der regionalen KMU. Im Interview erklärt der Unternehmer, weshalb er den Standort Arbon unterstützt, wo die Stärken der Region liegen und was er privat an Arbon schätzt.

Herr Geisser, Sie sind Geschäftsführer der Unicumhome GmbH mit Sitz in Mörschwil und zugleich Präsident des GTOB. Welches ist Ihr Bezug zur Stadt Arbon?

Ralf Geisser (lacht) Ich bin zwar Mörschwiler, aber mein Bezug zu Arbon ist tief verankert: Durch die drei Unternehmen meiner Familie in den Bereichen Metallbau, Holzbau und Events – allesamt mit Standort Arbon – bin ich schon seit langem mit Stadt und Region verwurzelt. Vor der Gründung meines Unternehmens im Jahr 2020 habe ich ausserdem während 15 Jahren in Arbon gearbeitet. So kam es auch zu meiner Tätigkeit als GTOB-Präsident.

Wie sieht Ihr Engagement als Präsident des GTOB aus?

Ein Gewerbeverein lebt von gemeinsamen Anlässen, dem Miteinander und der Vernetzung. Das machen wir beispielsweise mit dem regelmässigen Gewerbeapéro, zu welchem alle 250 Mitglieder eingeladen werden und bei dem jeweils ein Betrieb eines Mitglieds besucht wird. Speziell am Gewerbe Thurgau Oberer Bodensee ist, dass bei uns ein guter Mix aus städtischen und ländlichen Mitgliedern besteht, sich jedoch alle nach Arbon orientieren.

Zusätzlich zu Ihrer Tätigkeit als Präsident des Gewerbevereins setzen Sie sich stark für die «Initiative Zukunft Arbon» ein. Weshalb?

Ich bin überzeugt von dieser Standortförderung und stehe privat und auch im Namen des GTOB voll dahinter. Wir wollen gemeinsam mit der Stadt Arbon und der Trägerschaft etwas erreichen – die Initiative ist das richtige Gefäss dazu.

Wie nehmen Sie in diesem Zusammenhang die Anstrengungen der Stadt Arbon wahr? Wo soll der Hebel angesetzt werden?

Schon unter Dominik Diezi, dem Vorgänger von René Walther im Stadtpräsidium, habe ich vonseiten der Stadt eine Aufbruchstimmung gespürt. Wichtig ist, dass diese Richtung konsequent verfolgt wird und weitere Gewerbe- und Industriebetriebe in Arbon und der Region angesiedelt werden können. Arbon bietet nicht nur als Wohnort vieles, sondern soll auch als Wirtschaftsstandort weiter an Bedeutung gewinnen. Das Potenzial dazu ist mit der schönen Stadt in einer dynamischen Region auf jeden Fall vorhanden.

Was zieht Sie privat nach Arbon?

Mit dem Presswerk wurde eine tolle Location geschaffen, dort besuche ich regelmässig Anlässe, die meiner Meinung nach sehr viel zur kulturellen Vielfalt in der Stadt und der Region beitragen. Und natürlich bin ich auch oft am und auf dem See unterwegs. Arbon bietet im Bereich Freizeit einiges – genauso bedeutend ist aber die gewerbliche Vielfalt, die mit der «Initiative Zukunft Arbon» weiter gestärkt wird.

Unicumhome GmbH

Geschäftsführer und Inhaber Ralf Geisser bietet mit der im Jahr 2020 gegründeten Unicumhome GmbH umfangreiche Dienstleistungen in den Bereichen Bauleitung/Bauherrenvertretung, Renovation und Umbau. Zu den Spezialgebieten des Unternehmens gehören energetische und technische Optimierungen am Bau. Mit professionellen und nachhaltigen Lösungen in der Gebäudeoptimierung leistet die Unicumhome GmbH einen Beitrag für eine CO2-neutrale Zukunft.


In Arbon wird die Geschichte der Frauen erlebbar gemacht

Spannende Geschichten haben sie viele zu erzählen, die Arboner Zeitfrauen. Auf ihren Stadtrundgängen durch Arbon begeistern sie Interessierte mit Hintergründen und teils lustigen, teils erstaunlichen Anekdoten, die sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Stadt abgespielt haben. Spannend ist aber auch der Blick auf die Geschichte der Arboner Zeitfrauen selbst.

Die Arboner Zeitfrauen faszinieren. Das beweisen nicht nur die vielen Zeitungs- und Fernsehberichte über die engagierte Projektgruppe, die seit 2012 veröffentlicht wurden, sondern auch die wachsende Anzahl Besucherinnen und Besucher, die den Rundgängen beiwohnen. Den Anfang nahm die Geschichte der Arboner Zeitfrauen an einem Stadtrundgang durch Frauenfeld. «Mich liess die Idee nicht mehr los, in Arbon etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen», erinnert sich Ursula Gentsch, Mitinitiantin und sogenannte Spielerin der Arboner Zeitfrauen. Als eine Bekannte ihr einige Zeit später dieselbe Idee vorschlug, war schnell klar: Das wird etwas.

Zwei Jahre Recherchen und Planungen

«Schnell fanden wir weitere interessierte Frauen, die uns schauspielerisch, administrativ oder auch mit historischem Fachwissen unterstützen wollten», erzählt Ursula Gentsch. Mit Projekt-Team, Arbeitsgruppe, Rundgängerinnen und Spielerinnen sind mittlerweile über ein Dutzend Freiwillige bei den Rundgängen der Arboner Zeitfrauen involviert. Die wachsende Beliebtheit der Rundgänge kommt dabei nicht von ungefähr: So investierten die Zeitfrauen bereits vor dem ersten Rundgang im Jahr 2012 ganze zwei Jahre für Recherchen, Planungen und Überlegungen für ein möglichst spezielles Erlebnis.

Die Industrialisierung prägte die Stadt – und die Frauen

Dass der Fokus der Rundgänge rund um die Jahrhundertwende im Jahr 1900 liegt, ist den Besonderheiten der Arboner Geschichte geschuldet, wie Ursula Gentsch erklärt: «Die Industrialisierung, die während dieser Zeit stattfand, prägte die Stadt Arbon in vielen Facetten. Uns fiel bei den Recherchen schnell auf, dass die Geschichte der Stadt während dieser Zeit von Männern für Männer geschrieben wurde, die Frauen waren stets im Hintergrund. Dabei haben Frauen in dieser Zeit enorm viel geleistet.» Die Arboner Zeitfrauen wollen deshalb – mehr als 100 Jahre später – nicht nur unterhalten, sondern auch zeigen, wie Arbonerinnen früher das Leben in die Hand genommen haben und gemeinsam für etwas eingestanden sind. «Wir möchten diese Frauen sichtbar machen», sagt Ursula Gentsch.

Von der streikenden Italienerin bis zu den Saurer-Frauen

Beispiele von engagierten Frauen mit Einfluss gibt es aus dieser Zeit zur Genüge, wie die Mitinitiantin der Zeitfrauen erklärt: «Das geht von streikenden Italienerinnen, die trotz Angst vor Repressionen mutig für ihre Rechte eingestanden sind, über engmaschig vernetzte Gewerblerinnen bis hin zu den Saurer-Frauen und Pionierinnen im Bereich Kinderbetreuung.» Geschichten von starken Frauen, so erzählt Ursula Gentsch weiter, gäbe es zwar an vielen Orten, doch gerade in Arbon böten sich viele Anekdoten perfekt an, um diese einem interessierten Publikum vorzuspielen. «Dass wir diese Kombination aus Erzählen und Spielen gefunden haben, macht uns alle besonders stolz», so Ursula Gentsch.


René Walther

«Arbon steht für soft-urbanes Wohnen und Arbeiten»

René Walther

Soft-urban? Brachen als Trümpfe? Stadtpräsident René Walther sieht Arbon im Aufbruch. Im Interview erklärt er, wo er bei seiner Wohnungssuche fündig geworden ist und weshalb die geografische Lage und der Stadtcharakter von Arbon einzigartig sind.

Herr Walther, am 1. September haben Sie das Amt des Arboner Stadtpräsidenten angetreten. Hat sich an Ihrer Wahrnehmung von Arbon seither etwas verändert?

René Walther: Ich habe schon vor der Wahl bemerkt, dass in Arbon sehr viel los ist und eine unglaubliche Dynamik herrscht – in der Verwaltung ebenso wie im Gewerbe, der Kultur und im ganz normalen Alltag. Die Menschen hier wollen die Stadt entwickeln und voranbringen, das merkt man deutlich.

Weshalb haben Sie sich damals entschieden, für das Arboner Stadtpräsidium zu kandidieren?

Auch von Münsterlingen aus konnte ich wahrnehmen, dass Arbon sich in einer aufstrebenden Phase befindet. Von der früheren reinen Arbeitsstadt ist nicht mehr viel übriggeblieben – Arbon steht schon heute für soft-urbanes Wohnen und Arbeiten. Das ist ein Prozess, der politisch, organisatorisch und projektbezogen zu vielen Veränderungen führt. Diese Aufgaben haben mich gereizt. Hinzu kommt, dass ich Arbon als Wohnort sehr attraktiv finde.

Apropos Wohnen: In welchem Stadtteil haben Sie nach dem Wegzug aus Münsterlingen Ihr neues Zuhause gefunden?

Im Areal Saurer WerkZwei. Das war eine bewusste Entscheidung, weil mir wichtig ist, nahe bei den Leuten zu wohnen. Ich will das Leben in Arbon spüren. Wo geht das besser als in jenem Areal, das wie kein anderes für die Geschichte und den Aufbruch der Stadt steht?

Welches sind aus Ihrer Sicht die grössten Stärken der Stadt?

Für mich sind die Brachen auf dem Stadtgebiet die grössten Trümpfe von Arbon. In der sinnvollen und sorgfältigen Nutzung dieser Brachen liegen grosse Chancen – auch unter Einbezug des speziellen Stadtcharakters: Arbon ist keine Grossstadt, aber auch kein kleiner Ort. Arbon ist soft-urban und bietet alles, was man sich wünschen kann: Naherholungsgebiete vor der Haustüre, Potenzial für neues Gewerbe und Firmenansiedlungen und vielfältige Quartiere.

Wo sehen Sie Potenzial zur Weiterentwicklung?

Die Stärkung und der Ausbau des Tourismus wird in den kommenden Jahren ein Thema bleiben. Ziel muss sein, die Übernachtungszahlen in Arbon zu erhöhen und die Stadt in der Region und darüber hinaus selbstbewusst als attraktiven Arbeits- und Wirtschaftsstandort mit einer besonderen geografischen Lage zu positionieren. Arbon ist eine Drehscheibe zwischen St. Gallen, Rheintal und Oberthurgau – das ist ein einzigartiger Vorteil für Bevölkerung, Wirtschaft und Tourismus.


Gilbert Piaser

«Die Stadt Arbon geht mit gutem Beispiel voran»

Gilbert Piaser

Rund 61’000 Menschen wohnen in der Region Oberthurgau. Gut ein Viertel davon – etwas über 15’000 – leben in der Stadt Arbon. Wie das Zusammenspiel zwischen Arbon und der Region funktioniert und wie gemeinsame Projekte umgesetzt werden, erklärt Gilbert Piaser, Geschäftsleiter der Region Oberthurgau, im Interview.

Herr Piaser, was charakterisiert die Region Oberthurgau?

Gilbert Piaser: Mit den drei Städten Arbon, Amriswil und Romanshorn haben wir als einzige Region im Kanton Thurgau eine polyzentrische Struktur. Im Oberthurgau gibt es nicht ein grosses Zentrum, sondern deren drei, dazu kommen viele kleinere und mittlere Gemeinden. Speziell ist ausserdem, dass die Region territorial zwar zum Kanton Thurgau gehört, sich aber viele Menschen – insbesondere in Arbon – in Richtung St. Gallen inklusive Bodenseeregion orientieren. Die Region Oberthurgau nimmt geografisch so eine Art Scharnierfunktion zwischen den verschiedenen Orientierungsräumen ein.

Welches sind die Auswirkungen dieser Scharnierfunktion?

Sie ist eine Herausforderung, die andere Regionen nicht haben, aber auch enormes Potenzial bietet. Nehmen wir das Beispiel der Kantonsgrenzen: Wenn ich mich von meinem Wohnort Goldach an meinen Arbeitsort Arbon bewege, überquere ich innerhalb weniger Kilometer zweimal die Kantonsgrenze. Das ist nicht spürbar, bringt aber je nach Tätigkeit insbesondere wirtschaftliche Einschränkungen mit sich. Hier sehe ich das Potenzial für eine Öffnung. Wenn wir wegkommen vom Kantönligeist und aufhören, in territorialen Grenzen zu denken, wäre viel mehr möglich. Das ist jedoch ein langer, aber wichtiger Weg.

Welchen Zweck hat die Region Oberthurgau?

Wir sehen uns als Plattform, welche die nachhaltige Entwicklung der Region fördert und regional relevante Projekte unterstützt. Wenn wir im Oberthurgau Grosses umsetzen wollen, müssen wir zusammenspannen. Die Traglufthalle «Winterwasser Oberthurgau» im Schwimmbad Romanshorn, das Eissportzentrum EZO oder auch Projekte wie der Kulturpool Oberthurgau sind Beispiele, die wir dank gemeinsamer Anstrengungen der Region auf den Weg bringen konnten. Eine Gemeinde allein kann im Oberthurgau kein Grossprojekt stemmen – gemeinsam schon.

Braucht es dafür viel Überzeugungsarbeit bei den Gemeinden und Städten der Region?

Es braucht vor allem den Willen, gemeinsam etwas erreichen zu wollen. Und es braucht das Verständnis der einzelnen Partner, nicht bei jedem Projekt direkt profitieren zu können. Aber wenn die Region gemeinsam auftritt, haben wir gegenüber Kanton und Bund weitaus bessere Möglichkeiten, unsere Anliegen wirkungsvoll zu positionieren.

Gilbert Piaser

Wie nehmen Sie in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der Stadt Arbon wahr?

Arbon ist eines unserer kantonalen Zentren und Bezirkshauptstadt. Wir begrüssen das Engagement der Stadt sehr und sind dankbar, dass Arbon mit der Standortförderung «Initiative Zukunft Arbon» mit gutem Beispiel vorangeht. Deshalb unterstützt die Region Oberthurgau die Initiative auch als Kooperationspartner.

Sie kennen Arbon als Arbeitsstandort. Was macht die Stadt aus Ihrer Sicht aus?

Schon als Jugendlicher nahm ich Arbon als eindrucksvolle Stadt wahr – der Bodensee, die Altstadt, das gefällt mir. Manchmal denke ich, dass die Stadt fast zu stark an der Saurer-Vergangenheit hängt – die Geschichte ist zwar eine grosse Stärke und Besonderheit, aber man muss auch bereit sein, sich zu neuen Ufern aufzumachen. Das geschieht aktuell mit der «Initiative Zukunft Arbon». Ein Phänomen im Oberthurgau und im ganzen Kanton ist ausserdem, dass man sich ungern exponiert. Die eigenen Fähigkeiten und Leistungen werden zu oft versteckt. Dabei gibt es in der Region viele Weltmarktführer, Hightech-Firmen und exzellente Fachkräfte. Das darf selbstbewusst nach aussen getragen werden – auch in Arbon.

Region Oberthurgau

Der Verein «Regionalplanungsgruppe Oberthurgau» tritt gegen aussen als Region Oberthurgau auf und hat den Geschäftsstellensitz im ZIK-Areal Arbon. Mitglieder sind nebst den Politischen Gemeinden der Region auch die Gemeinde Steinach SG sowie die Arbeitgebervereinigungen Amriswil, Arbon und Romanshorn. Finanziert wird die Regionalplanungsgruppe durch Mitgliederbeiträge der Gemeinden und Wirtschaftsverbände. Im Bereich der Geschäftsstelle und bei Projekten leisten auch der Kanton Thurgau und der Bund Unterstützungsbeiträge.


«Die ganze Region Arbon ist von einem besonderen Zauber umgeben»

Im September 2017 übernahm Ipek Demirtas als CEO und Mitinhaberin das Ruder bei der Forster Swiss Home AG. Seither wurden in der Arboner Traditionsfirma 120 neue Stellen geschaffen. Was Siegeswillen, Selbstvertrauen und der Arboner Wirtschaftsstandort damit zu tun haben, erklärt Ipek Demirtas im Interview.

Frau Demirtas, seit Ihrem Einstieg als CEO und Mitinhaberin im Jahr 2017 hat die Forster Swiss Home AG einen unglaublichen Wandel vollzogen und 120 neue Mitarbeitende eingestellt. Wie haben Sie das geschafft?

Ipek Demirtas: Wir haben Effizienz und Wertschöpfung aufgebaut und Siegeswillen in das Unternehmen eingebracht. Die Belegschaft hatte aufgrund der Vergangenheit das Selbstvertrauen verloren. Um erfolgreich zu sein, muss eine Organisation wieder siegen lernen und braucht Menschen mit einer Siegerhaltung. Das haben wir geschafft. Dazu mussten eine Menge Altlasten bewältigt und neue Strukturen aufgebaut werden. Mittlerweile haben wir schweizweit neun Verkaufsstellen an den besten Lagen – damals gab es nur eine Verkaufsstelle in Zürich.

Hauptsitz der Forster Swiss Home AG ist Arbon. Inwiefern hat der Standort den positiven Wandel beeinflusst?

Die Entwicklung der letzten fünf Jahre verlief in der ganzen Schweiz positiv, aber der Standort Arbon ist insofern ein grosser Vorteil, weil die Infrastruktur sehr gut ausgebaut ist, wir eine sehr schöne, repräsentative Immobilie für die Produktion haben und die Atmosphäre hier alles andere als normal ist. Unsere Mitarbeitenden wissen um dieses Privileg und schätzen es sehr.

Was meinen Sie damit?

Die ganze Region um Arbon und am Bodensee ist meiner Meinung nach von einem besonderen Zauber umgeben. Luft und Wasser sind sauber, wir haben ein angenehmes Klima mit vier Jahreszeiten, der Lebensstandard ist sehr hoch, die Kriminalität tief und die Chancengleichheit wird gefördert. Hinzu kommen in Arbon viele kulturelle Veranstaltungen, die wunderschöne Seepromenade und die nahen Berge. Wenn ich meine Augen schliesse und mir das Paradies vorstelle, dann wäre es genau hier. Aber ich habe einen anderen Blick auf die Region als die hiesige Bevölkerung – ich stamme aus Ostanatolien und bin unter schwierigen Rahmenbedingungen aufgewachsen.

Inwiefern hilft Ihnen dieser Blick bei Ihrer Tätigkeit als CEO?

Er bestätigt mich in meiner Überzeugung, dass die Schweiz und Arbon viel selbstbewusster auftreten sollten. Die ganze Welt schaut zu uns auf und sieht Autonomie, Wohlstand und Sicherheit. Wir hingegen suchen die Mängel. Dabei braucht es aus meiner Sicht viel Fantasie, um zu kritisieren, was in unserer Region fehlen soll. Das ist meiner Meinung nach eine grundsätzliche Geisteshaltung. Anstatt zu argumentieren, weshalb etwas nicht funktionieren kann, sollte man die Energie besser darin investieren, Dinge zu bewegen und voranzubringen.

«Es gibt in dieser Region so vieles, worauf wir stolz sein dürfen.»

Ist das der Grund, weshalb Sie sich von Beginn weg stark für die Standortförderung der «Initiative Zukunft Arbon» engagieren?

Für mich war klar, dass ich dieses Projekt unterstützen möchte. Es gibt in dieser Region so vieles, worauf wir stolz sein dürfen, also sollten wir diese Themen auch erhobenen Hauptes finalisieren und umsetzen. Wenn ich etwas unterstütze, dann brenne ich dafür.

Wie nehmen Sie den Austausch mit den Partnern vor Ort und in der Region wahr?

Mit der Stadt und auch mit anderen Betrieben fand von Anfang an eine gute Zusammenarbeit statt. Es ist ein Geben und Nehmen – wir stellen anderen Unternehmen und Organisationen regelmässig kostenlos unsere Räumlichkeiten zur Verfügung und im Laufe der letzten fünf Jahre haben sich daraus Partnerschaften und Gemeinschaften gebildet, die sich weiterhin sehr positiv entwickeln. Mit unserem Hauptsponsoring für den HC Arbon und unserer Kooperation mit dem slowUp leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Stadt. Bei diesen Themen, genauso wie bei der Ausbildung von jungen Menschen in unserem Betrieb ab dem kommenden Jahr, geht es immer auch um Werte.

Wie würden Sie den Wirtschaftsstandort Arbon einem Unternehmen ausserhalb der Region beschreiben?

Arbon ist ein Paradies, direkt am drittgrössten Binnensee Mitteleuropas und umrahmt von einer einmaligen Berglandschaft. Wirtschaftlich vorteilhaft ist die sehr gut vernetzte Infrastruktur mit guter Anbindung an Bahn, Bus und Autobahn. Im Vergleich mit Zürich und anderen Städten sind die Steuern in Arbon attraktiv und der Wohnraum ist um ein Vielfaches günstiger. Es sind ganz viele Aspekte, die für Arbon sprechen. Ich habe in den letzten fünf Jahren oft die Erfahrung gemacht, dass neue Mitarbeitende begeistert sind von unserem Standort.

Wo sehen Sie den Wirtschaftsstandort Arbon in zehn Jahren?

Es tut sich einiges in Arbon, weshalb ich davon ausgehe, dass aus verschiedenen Gründen in zehn Jahren deutlich mehr KMU und Start-ups in der Region beheimatet sein werden. Für Arbon sprechen auch die Tatsachen, dass die Ballungszentren weiterhin wachsen und der Wohnraum sich weiter verteuern wird. Gut möglich, dass die Lebensentwürfe der jungen Menschen sich deshalb verändern werden und die Nähe zur Natur mehr geschätzt wird als die grossen Städte. Arbon hat mit seiner grossartigen Lage und der Infrastruktur einzigartige Vorteile in der Hand.

Forster Swiss Home AG

Forster Stahlküchen gehören zu den begehrtesten Küchen der Schweiz. Unter dem Namen «Forster Swiss Home AG» setzt das Unternehmen mit Hauptsitz und Produktionsstandort in Arbon Massstäbe in Nachhaltigkeit und Langlebigkeit der Materialien. Das Unternehmen wird seit 2017 von CEO Ipek Demirtas geführt. Seither konnte die Belegschaft in der ganzen Schweiz um 120 Mitarbeitende erweitert werden, acht neue Verkaufsstellen wurden im selben Zeitraum eröffnet. Am Standort in Arbon werden regelmässig Kochshow-Events veranstaltet, die Räumlichkeiten können für individuelle Anlässe auch gemietet werden.