Das Label «Energiestadt Gold» als Ansporn für noch umweltfreundlicheres Handeln

12. Januar 2023

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Anfang Jahr wurde der Stadt Arbon das Label «Energiestadt Gold» überreicht. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die Schweizer Städte und Gemeinden für ihr Engagement in den Bereichen Klimaschutz und erneuerbare Energien erreichen können. Für die Verleihung wurde mit einer Elektrofähre ein symbolischer Ort ausgewählt – mit einem typähnlichen Schiff möchte der Stadtrat eine Fährverbindung zwischen Arbon und Langenargen einrichten.

24 Jahre ist es her, seit Arbon als erste Thurgauer Gemeinde die Zertifizierung zur Energiestadt schaffte. Bei der alle vier Jahre anstehenden Rezertifizierung konnte die Stadt ihr Ergebnis jedes Mal steigern – mit dem vorläufigen Höhepunkt im letzten September, als mit einer Erfüllungsrate von 75,9 Prozent das Label «Energiestadt Gold» erreicht wurde. «Besonders freut uns, dass wir bei sämtlichen Kriterien eine Steigerung geschafft haben und unsere Bewertung im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch ausfällt», so Stadtrat Didi Feuerle. Das Goldlabel sei jedoch kein Grund, sich nun auszuruhen, wie Didi Feuerle erklärt: «Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten 20 bis 25 Jahre eine Erfüllungsrate von 100 Prozent zu erreichen.»

Nachhaltige Leuchtturmprojekte in Arbon

Für das Label «Energiestadt» – die Auszeichnung Gold wird ab einer Quote von 75 Prozent verliehen – werden die nachhaltigen Bemühungen einer Stadt oder einer Gemeinde bewertet. Die Stadt Arbon konnte unter anderem mit dem neu geschaffenen Bereich «Umwelt und Energie» innerhalb der Stadtverwaltung sowie Leuchtturmprojekten wie dem Energiepark des Abwasserverbands Morgental oder dem an den Wärmeverbund angeschlossenen Areal SaurerWerkZwei punkten. «Diese Projekte sind äusserst bedeutend und zeigen, dass klimafreundliche Energie in Arbon schon länger ein wichtiges Thema ist. Mindestens genauso wichtig ist jedoch das Verhalten der Bevölkerung – auch deshalb wollen wir als Stadt eine Vorbildfunktion einnehmen und die Menschen in und um Arbon zu nachhaltigem Handeln animieren», so Didi Feuerle. Dabei mithelfen soll auch die angedachte Elektrofähre, die als Alternative zu konventionellen Fähren künftig zwischen Arbon und Langenargen verkehren oder von Arbon aus für Charterausflüge gebucht werden könnte. Aus diesem Grund wurde als Veranstaltungsort der Label-Verleihung eine womöglich typähnliche Elektrofähre der deutschen Bodensee-Schifffahrt BSB ausgewählt.

Die Zukunft wird noch klimafreundlicher

Die Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit werden zukünftig im Rahmen einer überregionalen Zusammenarbeit von zehn Oberthurgauer Gemeinden noch umfassender. «Das Projekt ‘Ökobilanz Oberthurgau’ wurde von der Region Oberthurgau initiiert, um die effektive Umweltbelastung der beteiligten Gemeinden zu vergleichen. Die ausführlichen Daten zu Energie- und Wasserverbrauch, Verkehrsaufkommen und weitere Eckdaten werden uns dabei helfen, Nachhaltigkeits-Massnahmen noch effizienter umzusetzen», so Didi Feuerle. Ebenfalls in naher Zukunft wird die Photovoltaikstrategie der Stadt realisiert. Diese wurde Ende 2022 im Stadtrat verabschiedet und sieht die Installation von Photovoltaikanlagen auf sämtlichen Dächern der Stadtverwaltung innerhalb der nächsten drei Jahre vor. Noch etwas weiter in der Zukunft liegt das angedachte Seethermie-Projekt, welches einen grossen Teil der Arboner Haushalte mit CO2-neutraler Wärme versorgen soll.

Energiestadt Arbon

Die Stadt Arbon ist seit 1992 Mitglied des Trägervereins «Energiestadt». Erstmals als Energiestadt – und als erste Gemeinde im Kanton Thurgau – zertifiziert wurde Arbon im Jahr 1998. Seither konnte die Stadt die Quote von anfangs 56 Prozent auf mittlerweile 75,9 Prozent steigern. Der Prozentsatz steht für die erreichten nachhaltigen und klimafreundlichen Ziele und wird vom Trägerverein «Energiestadt» definiert. Die nächste Zertifizierung steht im Jahr 2026 an.