Der Gemeinschaftsgarten Schützenwiese fördert Integration und Vernetzung
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Seit rund einem Jahr verbindet der Verein Arbon Gardening mit dem Gemeinschaftsgarten Schützenwiese kooperative Integrationsarbeit mit sinnstiftender Freizeitbeschäftigung. Über 30 Vereinsmitglieder, darunter Familien, Senioren, Migrantinnen und Anwohner der Schützenwiese, pflegen seither mitten in Arbon gemeinschaftliche und private Beete. Das Projekt verfolgt verschiedene Ansätze und fördert unter anderem die Integration und die gegenseitige Vernetzung.
Klassische Schrebergärten mit Gartenzäunen und exakt abgesteckten Gärten sucht man auf der Schützenwiese vergebens. «Wir haben uns das Projekt ‘Offenes Gärtnern’ in Frauenfeld zum Vorbild genommen und uns bewusst für eine kreisförmige Anordnung des Gemeinschaftsgarten entschieden», erklärt Carole Hollenstein, Initiantin des Gemeinschaftsgartens Schützenwiese und Präsidentin des Vereins Arbon Gardening. Das Projekt, so Carole Hollenstein weiter, sei für die Allgemeinheit gedacht und soll auch entsprechend gepflegt werden. «Dank dieser Anordnung sind auch neue Mitglieder direkt ein Teil des Ganzen, ganz egal, wo ihr privates Beet sich befindet.» Der erste Eindruck vermittelt sogleich auch den Grundgedanken des Gemeinschaftsgartens: Mit dem Projekt sollen Menschen zusammengebracht werden – und zwar unabhängig von Alter, Herkunft oder Geschlecht.
Vom Gemeinschaftsgarten zum Arboner Wochenmarkt
Dieses Ziel sei bereits erreicht worden: «Die älteste Teilnehmerin im Garten ist 87 Jahre alt, der jüngste – natürlich in Begleitung der Eltern – ist gerade einmal sechs Monate alt», sagt Carole Hollenstein mit einem Lächeln. Dass der Gemeinschaftsgarten Schützenwiese auch im Bereich Integration positiv wirkt, unterstreicht die Vereinspräsidentin mit verschiedenen Beispielen: «Es gibt mehrere Teilnehmende, die via Gemeinschaftsgarten Berührungspunkte zu anderen Projekten, beispielsweise dem Arboner Wochenmarkt, erhielten. Seither engagieren diese sich auch im Städtli und pflegen so Kontakte mit der Bevölkerung», freut sich Carole Hollenstein. Im Sinne einer wirkungsvollen Integration von zugewanderten Menschen steht auch der Anspruch, Gartenarbeiten auf der Schützenwiese in gemischten Gruppen durchzuführen. «Wir achten immer darauf, dass die Muttersprachen in den einzelnen Gruppen möglichst verschieden sind, damit Deutsch der gemeinsame Nenner ist», erklärt die Mitinitiantin des Gemeinschaftsgartens.
Ein fest in der Region verankertes Projekt
Unterstützt wird Carole Hollenstein bei ihrem Engagement vom Projektteam mit Manuel Altwegg, Ursula Hitz und ihrem Ehemann Simon Hollenstein. «Wir sind ausserdem sehr dankbar für die Beiträge, die wir von regionalen Institutionen, Verbänden, Unternehmen und der Stadt Arbon erhalten, um unsere Ideen in die Realität umzusetzen», so die Vereinspräsidentin. Die Stadt Arbon, aber auch Unterstützer wie die Arbeitgebervereinigung Region Arbon oder die Primarschulgemeinde helfen so tatkräftig mit, dass die über 30 Teilnehmenden des Gemeinschaftsgartens einen Ort haben, wo das Gärtnern und der Austausch im Vordergrund stehen. Die Unterstützung nimmt das Projektteam zum Anlass, um unter anderem die gegenseitige Vernetzung innerhalb der Stadt Arbon zu fördern. «Wenn jemand ein Anliegen hat, das wir nicht selbst lösen können, verweisen wir regelmässig auf die Vermittlungsplattform der Stadt Arbon. Diese Art der Vernetzung gehört zu den Grundgedanken des Gemeinschaftsgartens Schützenwiese», erklärt Carole Hollenstein.
Arbon Gardening
Der Gemeinschaftsgarten Schützenwiese ist nach den essbaren Minigärten in der Altstadt das zweite Projekt des Vereins Arbon Gardening. Während mit den essbaren Minigärten die ursprünglich von Veronika Merz, Heidi Heine und Gertrud Schoop initiierte Idee weitergetragen wird, setzt Arbon Gardening beim Gemeinschaftsgarten Schützenwiese auf den Kooperationspartner HEKS. Unterstützt wird das Projekt ausserdem von der Stadt und der Primarschulgemeinde Arbon, von der Arbeitgebervereinigung Region Arbon, der evangelischen Kirchgemeinde Arbon, Migros Kulturproduzent sowie der Altwegg blühende Gärten AG und Kaufmann Oberholzer. Neue Mitglieder sind beim Gemeinschaftsgarten Schützenwiese jederzeit willkommen.