Wo Arbon die Nase gegenüber London vorne hat

13. September 2022

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Von Häggenschwil über London nach Arbon: Die selbstständige Grafikerin Ursula Hitz hat schon unterschiedlichste Wohnorte entdeckt. Die Altbauwohnung in der Altstadt hat es ihr besonders angetan – und der Weg zum von ihr mitinitiierten «Arbon Gardening» könnte fast nicht kürzer sein.

Etwas mehr als eine Flugstunde trennen London und Arbon, doch es liegen Welten dazwischen. «Seit ich wieder in der Schweiz lebe, spüre ich bei Besuchen in London den Smog in meiner Lunge», sagt Ursula Hitz. In Arbon geniesst sie dementsprechend die Luftqualität. Es war jedoch nicht die saubere Luft, welche die in Häggenschwil aufgewachsene Grafikerin nach Arbon zog, sondern ihr damals noch ungeborenes Kind. «Während der Schwangerschaft merkte ich, dass ich meine Familie näher bei mir haben wollte und ich suchte mehr Grün in meiner Umgebung», sagt sie. Den Entscheid für Arbon habe dann ihr Lebenspartner, gebürtiger Londoner, getroffen.

Endlich eine Altbauwohnung

Den Umzug in den Posthof in der Arboner Altstadt hat die junge Familie mit mittlerweile zwei Kindern nie bereut. Im Gegenteil: «Die Lebensqualität hier ist im Vergleich zu England viel höher – das zieht sich von der Gesundheitsversorgung und dem Schulsystem bis zur Nähe zum See und zu den einfach zugänglichen Wanderrouten im Alpstein durch», sagt Ursula Hitz. Auch ihre Vorliebe für Altbauwohnungen kann die Grafikerin hier voll ausleben. «Eine ähnliche Wohnung in London wäre unerschwinglich, in Arbon hingegen haben wir sogar noch viel mehr Platz als in unserer früheren Wohnung», sagt sie. Die besondere Lage in der Altstadt führte bald auch zu ihrem aktuellen Engagement für «Arbon Gardening». Von Mai bis September werden im Rahmen dieses Projekts in der Altstadt Minigärten erstellt, deren Kräuter, Gemüse und Blüten dazu gedacht sind, gepflückt und gegessen zu werden.

Pure Lebensqualität unweit der Wohnung

«Das Projekt setzt einen schönen Akzent und belebt gleichermassen das Quartier. Man sieht während der Erntezeit fast immer Menschen, die vor den Beeten stehen bleiben und schauen, ob beispielsweise die Tomaten schon reif sind – und falls ja, kann man sie gleich mitnehmen und den Salat zum Abendessen damit verfeinern», meint Ursula Hitz, die Mitinitiantin des Projekts ist. Von ihrem Engagement profitiert sie auch persönlich: «Abends nochmals mit meinen Kindern rauszugehen, mit ihnen die Pflanzen zu tränken und im öffentlichen Raum etwas Sinnvolles zu tun, ist eine tolle Beschäftigung. Und das unweit unserer Wohnung – das ist pure Lebensqualität», meint sie.

In Arbon liegt alles direkt vor der Haustüre

Zu dieser Lebensqualität tragen für Ursula Hitz noch weitere Faktoren bei: «Andere haben ihr Haus mit einem Trampolin im Garten, in Arbon haben unsere Kinder mit dem Schloss-Spielplatz fast schon ein Königreich, der Bodensee ist unser Pool und die Aufschütti unser Freizeitpark. Und im Gegensatz zu London ist hier alles in wenigen Minuten zu Fuss oder mit dem Fahrrad erreichbar», sagt sie. Alles, was ihre Familie brauche, sei direkt vor der Haustüre.