Handballtalente bringen in Arbon Sport und Schule unter einen Hut
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Arbon ist eine Handball-Hochburg: Das Frauenteam spielt ab der kommenden Saison wieder in der zweithöchsten Liga, die Männer freuen sich über den Aufstieg in die Nationalliga B. Und im Bereich der Talentförderung bietet die Thurgauer Sporttagesschule Handball Arbon (TST Handball Arbon) an der Sekundarschule Stacherholz beste Voraussetzungen für begabte Nachwuchsspielerinnen und -spieler.
Die Sporttagesschule in Arbon ist einer von fünf kantonalen Standorten, an welchen talentierte Schülerinnen und Schüler in Mannschaftssportarten gefördert werden. «Unsere Sporttagesschule ist Anlaufstelle für Handballspielerinnen und -spieler aus dem ganzen Kanton», sagt Andreas Näf, Schulleiter der Sekundarschule Stacherholz. Rund 30 Schülerinnen und Schüler absolvieren derzeit das Begabtenförderungsprogramm – die meisten davon stammen aus der Region Arbon. «Uns geht es jedoch nicht darum, hohe Schülerzahlen zu haben, sondern darum, die Thurgauer Handballtalente möglichst effektiv zu fördern», erklärt Andreas Näf, der als Mitbegründer der Arboner Talentschule gilt.
Handballerisches Talent ist Grundvoraussetzung
Schülerinnen und Schüler, die das Begabtenförderungsprogramm während der Sekundarschule absolvieren möchten, werden vorgängig auf deren Handballtalent geprüft. «Die Talente müssen das Potenzial haben, sich für die Regionalauswahl des Handballregionalverbands Ostschweiz zu qualifizieren», erklärt Andreas Näf. Das Auswahlverfahren beinhaltet nebst einem Fragebogen auch Trainerreferenzen und ein entsprechendes Selektionstraining. Wer den Sprung in die Talentschule schafft, profitiert während der Sekundarschule von einem Rahmenkonzept, das explizit auf die Begabtenförderung ausgelegt ist. «Dazu gehören fünf Trainingseinheiten pro Woche mit einem professionellen Trainerstab, ein Förderzentrum für Hausaufgaben, wo auch verpasster Schulstoff nachgeholt werden kann, und die professionelle Begleitung im Bereich Physiotherapie», so Andreas Näf.
Vorteile nicht nur im sportlichen Bereich
Dass dieser Mix aus Schule und Sport zum Erfolg verhelfen kann, zeigt ein Blick auf Schülerinnen und Schüler, die das Begabtenförderungsprogramm in den letzten elf Jahren absolviert haben. Einer davon ist Rohat Sahin, der als Handballprofi den Sprung zum deutschen Bundesligaverein MT Melsungen schaffte und aktuell bei den Kadetten Schaffhausen unter Vertrag steht. «Zudem haben mehrere Absolventinnen und Absolventen der TST Handball Arbon Aufgebote für Junioren-Nationalmannschaften erhalten und spielen in den obersten beiden Schweizer Ligen Handball auf hohem Niveau», so Andreas Näf. Nicht zu unterschätzen seien auch die Vorteile für das Berufsleben der jungen Menschen: «Wer am Begabtenförderungsprogramm teilnimmt, ist grundsätzlich engagiert und bereit, mehr zu leisten, um Sport und Schule unter einen Hut zu bringen. Potenzielle Lehrbetriebe nehmen davon natürlich Notiz», erklärt Andreas Näf. Dass viele der Schülerinnen und Schüler der Thurgauer Sporttagesschule für Handball im Anschluss eine Kantonsschule besuchen, zeuge ausserdem davon, dass die schulischen Leistungen vom zusätzlichen Engagement für den Handballsport nicht beeinträchtigt werden.
Thurgauer Sporttagesschule Handball Arbon
Seit 2012 bietet die Thurgauer Sporttagesschule Handball Arbon ein Begabtenförderungsprogramm für Schülerinnen und Schüler. Mit dem HC Arbon als Sportpartner und mit Unterstützung von Medfit, der Berit SportClinic (Gesundheit) und Päddy Sport (Material) bietet die Sporttagesschule den im Handball talentierten Schülerinnen und Schülern attraktive Strukturen, um sich schulisch, sportlich und menschlich entwickeln zu können. Nebst dem schulischen Abschluss der Volksschule mit einer Anschlusslösung in Form einer Lehrstelle oder einer weiterführenden Schule gehört auch die sportliche Entwicklung in Richtung Leistungssport zu den Zielen des Programms.