Ein regionaler Hotspot für zeitgenössische Kunst

16. September 2022

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Galerie Bleisch

Eine Galerie mit Fokus auf Ostschweizer und Innerschweizer Kunstschaffende in der Altstadt Arbon? Das funktioniert bestens – und zwar seit bald 30 Jahren. Die 1994 eröffnete Galerie Adrian Bleisch setzt auf zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler und macht dabei einiges anders als gewöhnliche Galerien.

Adrian Bleisch ist als Galerist ganz nah bei «seinen» Kunstschaffenden. «Die Betreuung einer Künstlerin oder eines Künstlers sehe ich als gemeinsamen Weg. Ich will mich in deren Werke reindenken und reinfühlen», sagt er. Diesem Prinzip ist er in den letzten 28 Jahren treu geblieben. Kein Wunder also, finden sich in seiner Galerie an der Grabenstrasse 2 nur Werke von Kunstschaffenden, bei denen gegenseitige Wertschätzung vorhanden ist und deren Kunst ihn persönlich bewegt. «Ob es sich dabei um ein Video, eine Installation, eine Zeichnung oder eine Plastik handelt, spielt keine Rolle. Wichtig sind Originalität und Qualität eines Werkes», sagt Adrian Bleisch.

«Das Kunstschaffen in der Region ist äusserst lebendig»

Eine weitere Bedingung, die ein Werk in der Galerie Bleisch erfüllen muss, ist geografischer Natur. Seit der Eröffnung hat sich der Galerist auf Kunst aus der Ost- und Innerschweiz fokussiert. «Würde ich Kunstschaffende aus Mailand oder Paris vertreten, wäre nur schon die Distanz ein Hindernis für eine fruchtbare Zusammenarbeit. Ausserdem bin ich überzeugt, dass das Kunstschaffen in dieser Region äusserst lebendig ist», so Adrian Bleisch. Es gäbe in der Region viele Ateliers mit hochstehender Kunst und auch die Kunstschaffenden seien oft sehr dankbar, dass sie ihre Werke in der Nähe ihres Ateliers ausstellen können.

Augenöffnende Einsichten mit Wow-Effekt

Geht es um aufstrebende oder besonders interessante Kunstschaffende aus der Region Arbon, weicht Adrian Bleisch hingegen aus: «Natürlich gibt es Künstlerinnen und Künstler, denen ich noch mehr Bekanntheit weit über die Kantonsgrenzen hinaus zutraue, aber ich erstelle keine Ranglisten», sagt der Galerist diplomatisch. Deutlicher wird er, wenn es um seinen Entscheid, sich auf zeitgenössische Kunst zu fokussieren, geht. «Dieser Bereich der Kunst ermöglicht augenöffnende Einsichten und treibt mich mit einem Wow-Effekt immer wieder in einen Zustand von Begeisterung und Glück», erklärt Adrian Bleisch.

Eine befruchtende künstlerische Nachbarschaft

Diese Emotionen teilt der Galerist gerne regelmässig mit der Arboner Bevölkerung oder Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Schweiz: «Entgegen des Klischees gibt es in meiner Galerie bei einem Besuch keinen Kaufzwang, das läge mir fern. Im Gegenteil freue ich mich auch ganz einfach, wenn die Leute die Ausstellungen besuchen und sich für Kunst interessieren», erklärt er. Hierbei profitiert Adrian Bleisch von der Arboner Kunstszene. «Mit der Kunsthalle Arbon ganz in der Nähe pflege ich eine gute Nachbarschaft und es kommt oft vor, dass Besucherinnen und Besucher gleich beide Örtlichkeiten besuchen.» Gemeinsam sorgen die beiden Kunstinstitutionen dafür, dass die Arboner Altstadt als regionaler Hotspot im Bereich zeitgenössischer Kunst gehandelt wird.