«Die Menschen in Arbon machen es uns einfach, Erfolgsgeschichten zu erzählen»

9. November 2023

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Anfang September 2022 wurde der erste Beitrag auf diesem Blog veröffentlicht. 67 Storys später ist es Zeit für ein Zwischenfazit: Was bleibt von der Anfangsphase in Erinnerung? Welche Erfolgsgeschichte beeindruckt besonders? Und welche Schritte der «Initiative Zukunft Arbon» folgen als nächstes? Projektleiter Samuel Struhs gibt im Interview Auskunft zu Gegenwart und Zukunft der neuen Standortförderung.

Samuel Struhs, seit Herbst letzten Jahres stellt die «Initiative Zukunft Arbon» die Stärken der Stadt und der Region Arbon öffentlichkeitswirksam in Szene. Wie hat sich in dieser Zeit Ihr Alltag als Projektleiter der Initiative verändert?

Samuel Struhs: Mein Alltag hat sich stark verändert – ursprünglich habe ich bei der Stadt Arbon eine Stelle als Stabsleiter Projekte mit Fokus auf das interne Projekt- und Prozessmanagement angetreten. Zu meinen ersten Projekten zählte damals die Erarbeitung einer Standortstrategie für den Wirtschaftsstandort Arbon, woraus schliesslich auch die «Initiative Zukunft Arbon» hervorging. Zu Beginn habe ich eher nach innen gewirkt, seit rund einem Jahr wirke ich viel stärker nach aussen.

Was bleibt Ihnen von der Anfangsphase der neuen Standortförderung in Erinnerung?

Wir haben im Projektteam schnell gemerkt, dass eine rein wirtschaftlich geprägte Standortkommunikation nicht im Sinne der Stadt wäre. Gemeinsam mit der von uns beauftragten Agentur DACHCOM haben wir uns deshalb entschieden, die Attraktivität von Arbon in allen Lebensbereichen zu zeigen, wozu nebst der wirtschaftlichen Stärke auch Themen wie Wohnen, Kultur, Freizeit, Kulinarik und Tourismus gehören. Der Stadtrat, aber auch der Arbeitgeberverband, der Gewerbeverband und die Bürgergemeinde unterstützten uns bei dieser Ausrichtung und gaben das Okay für die «Initiative Zukunft Arbon». Die Stadt Arbon hat damit in meinen Augen einen mutigen Entscheid gefällt und eine Vorreiterrolle eingenommen.

Inwiefern?

Die grosse Frage zu Beginn war, wie es uns gelingen wird, die wirtschaftlichen Akteure von Stadt und Region miteinzubeziehen. Dank der fast 40 Unternehmen und Institutionen, die uns als Netzwerker, Kooperationspartner, Standortförderer oder im Rahmen der Trägerschaft unterstützen, ist die «Initiative Zukunft Arbon» tief in der Region verankert. Wir wollen diesen Weg weitergehen und uns ausserdem in den Bereichen Kultur und Vereine noch stärker vernetzen. Dazu nutzen wir nicht nur den Blog, sondern setzen zusätzlich auf Social Media und sind an diversen Events präsent – auch deshalb wächst die «Zukunft Arbon»-Community stetig weiter.

Auf dem angesprochenen Blog sind innerhalb des letzten Jahres fast 70 Storys mit Erfolgsgeschichten aus der Region Arbon veröffentlicht worden. Gibt es eine Geschichte, die Ihnen besonders gut gefällt?

Was mich immer wieder erstaunt, ist die reichhaltige Textil- und Industriegeschichte der Stadt. Aber es gibt nicht die eine Story, die ich hervorheben will. Vielmehr ist es die Vielfalt verschiedenster Themen aus Wirtschaft, Kultur und anderen Lebensbereichen, die ein immer grösseres Bild der Stadt zeichnet. Ein Bild, das Möglichkeiten und Stärken zeigt, und auch für all jene, die schon lange in Arbon wohnen, immer wieder neue Entdeckungen bereithält – so, wie es unsere Botschaft verspricht: «Arbon ist on!».

Welche Geschichten aus Ihrem Alltag als Projektleiter sähen Sie gerne auf dem Blog?

Das ist eher ein Gefühl, ein Eindruck, anstelle einer Geschichte: Hier gibt es innovative Firmen, die noch mehr Aufmerksamkeit verdienen, und spannende Areale mit viel Potenzial. Was mich immer wieder beeindruckt, sind die Menschen in Arbon, die in irgendeiner Form aktiv etwas zur Stadt beitragen – und davon gibt es enorm viele. Dieses Engagement macht Arbon zu einem unglaublich lebenswerten Ort. Das wird oft vergessen, wenn es um Dinge geht, die noch nicht optimal laufen. Die gibt es gewiss, aber aus meiner Sicht fokussieren wir uns zu oft auf kleine Dinge und vergessen dabei, wie attraktiv die Stadt und die ganze Region Arbon in so vielen Bereichen sind. Auch deshalb gehört die Stärkung des Gesamtauftritts von Stadt und Region zu den Hauptzielen der «Initiative Zukunft Arbon».

Gibt es bereits Erfolgsgeschichten, die aus der «Initiative Zukunft Arbon» heraus entstanden sind?

Das neue Selbstbewusstsein der Stadt, das auch auf der «Initiative Zukunft Arbon» gründet, macht vieles einfacher. Die verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Institut für Jungunternehmen IFJ oder dem Startnetzwerk Thurgau zeigt, dass die angestossene Dynamik bereits ihre Wirkung entfaltet. Auch die Reaktionen aus der Bevölkerung und dem Gewerbe sind positiv und ich bin überzeugt, dass die zukünftige Wirkung noch grösser sein wird – in einem Ausmass, das wir uns vielleicht aktuell noch gar nicht vorstellen können.

Wie geht es nun weiter mit der Standortförderung?

Wir werden uns auf diversen Ebenen weiterentwickeln und auch den Blog weiter ausbauen. Mittelfristig wird der Wirtschaftsstandort Arbon weiter gestärkt, indem die Kernbranchen der Region – das sind Antriebslösungen, Präzisionstechnologie, Phytopharma sowie Umwelt- und Gebäudetechnik – überregional deutlicher positioniert werden. Auch die Entwicklung von Angeboten rund um Vernetzung und Wissenstransfer wird weiter vorangetrieben. Hier ist der ZIKpunkt schon jetzt ein Leuchtturmprojekt. Schlussendlich dreht sich die «Initiative Zukunft Arbon» aber immer um die Menschen, die hier wohnen und arbeiten. Und die machen es uns einfach, regelmässig neue Erfolgsgeschichten zu erzählen. Die Schaffensenergie und der Wille aller Beteiligten aus Bevölkerung, Wirtschaft und Politik, die Stadt gemeinsam vorwärtszubringen, beeindrucken mich sehr. Diesen Spirit wollen wir in einer nächsten Phase auf die ganze Region Oberthurgau übertragen.

«Initiative Zukunft Arbon»

Die Standortförderung «Initiative Zukunft Arbon» wird von einer breiten Trägerschaft, bestehend aus der Bürgergemeinde Arbon, der Arbeitgebervereinigung Region Arbon, dem Gewerbe Thurgau Oberer Bodensee und der Stadt Arbon gestützt. Hinzu kommen Kooperationspartner wie das IFJ, die Region Oberthurgau und Thurgau Tourismus sowie diverse Unternehmen aus Arbon und der Region, die sich als Netzwerker oder Standortförderer engagieren.