Die Kunsthalle Arbon als Beispiel für die Kunstaffinität einer ganzen Stadt

5. September 2022

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Die Kunsthalle Arbon ist einer von vielen Eckpfeilern der städtischen Kunstszene. Seit 1993 werden in der ehemaligen Halle des Blechfabrikanten Schädler an der Grabenstrasse Kunstinstallationen ausgestellt. Dass der Fokus dabei klar auf zeitgenössischer Kunst liegt, ist laut Inge Abegglen, der Präsidentin der Kunsthalle, kein Zufall: «Die Stadt Arbon hat den Fokus im Bereich Kunst und Kultur schon immer auch nach vorne gerichtet», sagt sie.

Modern ist sie nicht, die Kunsthalle Arbon. Wobei sich das Attribut in diesem Fall nur auf die Architektur bezieht. In den 1920er- und 1930er-Jahren erbaut, sind die ehemaligen Hallen des Blechfabrikanten Schädler in die Jahre gekommen. Spannend sind die Räumlichkeiten dennoch – auch ohne Kunstinstallationen. Die spezielle Elementbauweise des bald 100-jährigen Baus galt damals als visionär. Heute dienen die Räumlichkeiten an der Grabenstrasse in Arbon der Präsentation zeitgenössischer Kunstinstallationen und verleihen den Werken zusätzliche Anziehungskraft. «Die räumlichen Bedingungen sind eine Besonderheit der Kunsthalle. Trotz Schäden und Herausforderungen bietet die Architektur jedoch einen speziellen Reiz. Gleichzeitig ermutigen diese Umstände die Kunstschaffenden immer wieder dazu, Neues auszuprobieren und zu experimentieren. Das ist an anderen Orten so wohl nicht möglich», erklärt Inge Abegglen.

Das Faible der Stadt für zeitgenössische Kunst

Dass gerade in Arbon eine Kunsthalle steht, die zeitgenössische Kunst mit aufwendigen Installationen beherbergt, ist laut der Präsidentin kein Zufall. «Trotz der langen Geschichte der Stadt, die bereits in der Steinzeit begann, hat Arbon den Blick im Bereich Kunst schon immer in Richtung zeitgenössische Kunst gerichtet. Das zeigt sich nicht nur in ihrem Engagement für die Kunsthalle, sondern auch in der Förderung weiterer Einrichtungen auf dem Stadtgebiet», weiss Inge Abegglen. Nebst der Stadt Arbon unterstützen auch die Kulturförderung des Kantons Thurgau und viele Gönnerinnen und Gönner den laufenden Betrieb der Kunsthalle Arbon. «Reparaturen wie jene der Dachfenster werden oftmals auch von der Stadt Arbon übernommen, ausserdem profitieren wir von einem niedrigen Mietzins», sagt sie. Anders wäre die Aufrechterhaltung der Kunsthalle in diesem Ausmass nicht möglich, erklärt Inge Abegglen.

Wie die Stadt von der Kunsthalle profitiert

Die Stadt profitiert wiederum von der Ausstrahlung der Kunsthalle Arbon: «Die Ausstellungen finden unter dem Patronat der Stadt Arbon statt und wir geben Exponenten der Stadt an den Vernissagen jeweils die Möglichkeit, die Gäste zu begrüssen», so Inge Abegglen. So komme es oft vor, dass die Kunstschaffenden und das kunstaffine Publikum länger in Arbon verweilen, weitere Kunstausstellungen besuchen oder das Gastroangebot geniessen. Auch die Lage direkt am Bodensee begeistere die Kunstinteressierten aus der ganzen Schweiz immer wieder. «Die Kunstschaffenden wie auch Besucherinnen und Besucher werden so selbst zu Werbeträgern für die Stadt Arbon», sagt die Präsidentin der Kunsthalle Arbon.