«Die Bodenseeregion ist eine bedeutende Wirtschaftsregion in Europa»

4. Oktober 2022

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Bodenseeregion

Die Stadt Arbon befindet sich inmitten einer international stark vernetzten Region. Der Metropolitanraum Bodensee will diesen Wirtschafts- und Lebensraum sowie den internationalen Standortwettbewerb weiter stärken. Auch die Arbeitgebervereinigung Region Arbon mit Präsident Dennis Reichardt treibt gemeinsam mit dutzenden weiteren Organisationen, Verbänden und Regierungen die Anerkennung des Metropolitanraums Bodensee voran.

Herr Reichardt, weshalb setzen Sie sich als Präsident der Arbeitgebervereinigung Region Arbon für die Anerkennung des Metropolitanraums Bodensee ein?

Dennis Reichardt: Beim Metropolitanraum Bodensee geht es um die Positionierung der grenzüberschreitenden Bodenseeregion, welche eine bedeutende Wirtschaftsregion in Europa ist. Die Anerkennung des Metropolitanraums Bodensee durch den Bund hätte zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur der Region zur Folge.

Der Metropolitanraum Bodensee ist demnach noch keine beschlossene Sache?

Die Bestrebungen der Trägerorganisation sind klar und verfolgen das gemeinsame Ziel eines internationalen Metropolitanraums. 29 Organisationen und Verbände – darunter die Arbeitgebervereinigung Region Arbon und die IHK Thurgau, aber auch Regierungen aus der Ostschweiz, Vorarlberg und Deutschland – setzen sich für diese Vision ein. Damit wir beispielsweise mit dem Metropolitanraum Zürich auf Augenhöhe agieren können und entsprechende Mittel in die Infrastruktur investiert werden, benötigen wir jedoch die Anerkennung durch den Bund.

«Mich beeindruckt, welche Wirtschaftskraft unsere Region bereits jetzt hat.»

Inwiefern würden Bevölkerung und Wirtschaft der Region Arbon von diesem Schritt profitieren?

Eine Anerkennung des Metropolitanraums Bodensee hätte viele indirekte Folgen für Arbon. Bei der Arbeitgebervereinigung Region Arbon setzen wir den Fokus auf die ganze Region. Ziel muss sein, die Fachkräfte hierbehalten zu können. Dazu brauchen wir eine attraktive Infrastruktur mit Wohnangeboten, Kultur- und Freizeiterlebnissen sowie gute Rahmenbedingungen für unsere Unternehmen.

Eine Bevölkerung von 750’000 Menschen, 450’000 Arbeitsplätze und ein BIP von 30,8 Milliarden Franken – die Zahlen des Metropolitanraums sind eindrücklich. Welche Fakten faszinieren Sie am meisten?

Mich beeindruckt, welche Wirtschaftskraft unsere Region bereits jetzt hat. Dass wir grenzüberschreitend mit Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg eine bedeutende Wirtschaftsregion Europas sind, ist vielen nicht bekannt. In der Region haben viele Weltmarktführer ihren Sitz, wir haben sehr gute Universitäten, einen Forschungscluster im Vorarlberg und einen starken Tourismus. Wir leben in einer Region, die alles bietet. Diese Vorteile müssen wir noch stärker nach aussen tragen.

Dennis Reichardt

Wie ist der aktuelle Stand bezüglich Anerkennung des Metropolitanraums?

All jene Betriebe, die grenzüberschreitend wirken, nutzen schon jetzt vielfältige Synergien mit unseren Partnern in Österreich und Deutschland. Die Grenzen sind dabei teilweise ein Hindernis, das es zu überwinden gilt. Was die Anerkennung des Metropolitanraums angeht, sind unsere Kolleginnen und Kollegen aus Österreich bereits auf einem guten Weg. Aber es handelt sich hierbei um ein langfristiges politisches Projekt, wobei wichtig ist, dass sich alle Beteiligten weiterhin für die Anerkennung des Metropolitanraums Bodensee einsetzen.