Profistrukturen im Arboner Breitensport und ein Wunschgegner im Cup

4. September 2022

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«Im Vorstand haben wir die Strukturen eines Profivereins», sagt Lukas Auer, Präsident des FC Arbon 05, selbstbewusst. Erfolg um jeden Preis wird bei einem der grössten Arboner Vereine jedoch nicht verlangt – vielmehr setzt der Fussballklub auf eine Philosophie, welche die Integration von Jugendlichen und den Zusammenhalt der Vereinsmitglieder in den Vordergrund stellt. Über eine Affiche mit dem FC St. Gallen auf dem Stacherholz würde man sich aber dennoch freuen.

Zwei Sportchefs für die erste und zweite Mannschaft der Herren, eine Jugendkommission, eine Finanz- und Marketinggruppe sowie ein Sekretariat: Die Strukturen des FC Arbon 05 lesen sich wie diejenigen eines Profivereins. «Wir arbeiten aber trotzdem auf Amateurbasis», sagt Vereinspräsident Lukas Auer schmunzelnd. Stolz ist man im Verein dennoch auf die Voraussetzungen, die man in den letzten beiden Jahren für den Breitensport geschaffen hat.

300 Jugendliche, 39 Trainerinnen und Trainer

Die erste Mannschaft der Herren spielt derzeit in der 2. Liga, das Frauenteam in der 4. Liga. «Beim Männerteam haben wir die Zielsetzung, unter den Top 3 zu landen, beim Frauenteam möchten wir die Liga halten», sagt Lukas Auer zu den sportlichen Zielsetzungen. Wichtiger sei jedoch, die eigene Philosophie umzusetzen. «99 Prozent der Spieler unserer 1. Mannschaft sind ehemalige Arboner Junioren. Diesen Weg wollen wir konsequent weiterverfolgen», so der Vereinspräsident. So sei gewährleistet, dass alle Spielerinnen und Spieler mit vollem Herzen dabei seien. Der Nachwuchs wird auch künftig bereit sein, in die oberen Teams nachzurücken – rund 300 Jugendliche sind in den verschiedenen Abteilungen aktiv. Ganze 39 Trainerinnen und Trainer kümmern sich um deren fussballerische Ausbildung.

Ein Aushängeschild für die ganze Stadt

Der FC Arbon 05, sagt Lukas Auer, sei ein Aushängeschild für die ganze Stadt: «Egal, ob wir in Graubünden oder im Glarnerland spielen: Mit unserem Verein wird immer eine Verbindung zur schönen Altstadt, zum Bodensee oder zum Summerdays hergestellt.» Diese Bedeutung zeigt sich auch bei den Heimspielen. Bei Derbys der 1. Mannschaft sind bis zu 350 Fans im Stacherholz, bei anderen Begegnungen sind es im Schnitt rund 200.

Der FC St. Gallen als absoluter Wunschgegner

Noch mehr Fans wären bei entsprechendem Losglück im Schweizer Cup im Stacherholz dabei: «Wir waren in den letzten Jahren mehrmals in der 1. Hauptrunde des Schweizer Cups, hatten aber dabei nicht das Glück, auf einen Klub der Super League zu treffen», so Lukas Auer. Immerhin durfte man im Jahr 2017 gegen den FC Wil spielen, 1000 Fans verfolgten damals die Begegnung. Bei einem Aufeinandertreffen mit dem FC St. Gallen wäre das Stacherholz wohl ausverkauft.