Mitwirken und bewegen bei den Arboner Stadtworkshops

8. Dezember 2022

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Der Stadtworkshop Frasnacht bot als erster Anlass dieser Art der Bevölkerung die Möglichkeit, Ideen und Anliegen zur künftigen Entwicklung des eigenen Ortsteils einzubringen. Mit Barbara Heeb und Stefan Lenz, die seit zwölf respektive zehn Jahren in Frasnacht wohnhaft sind, nahmen zwei Personen am Stadtworkshop teil, die genaue Vorstellungen von der Zukunft des Ortsteils hatten. Im Interview sprechen die beiden über ihre Erfahrungen aus dem Mitwirkungsprozess.

Frau Heeb, Herr Lenz, Sie beide wohnen seit mehreren Jahren in Frasnacht. Aus welchen Gründen haben Sie sich für diesen Wohnort entschieden?

Stefan Lenz: Ich habe das ländlichere Leben den grösseren Städten schon immer vorgezogen, deshalb fühle ich mich in Frasnacht sehr wohl. Ich lebe direkt neben einem Naherholungsgebiet, bin in wenigen Minuten am See und bin dank guter Anbindung an den öffentlichen Verkehr dennoch schnell am Flughafen Zürich. Frasnacht bietet viele Annehmlichkeiten.

Barbara Heeb: Aufgrund meiner schulpflichtigen Kinder habe ich mit meiner Familie bewusst das Dorfleben gesucht. Als die Möglichkeit kam, nach Frasnacht zu ziehen, hat mich dieser Wohnort überzeugt.

Weshalb haben Sie sich damals entschieden, beim Stadtworkshop Frasnacht mitzuwirken?

Barbara Heeb: Ich möchte in Frasnacht mitreden und etwas bewegen. So war für mich, als ich vom Stadtworkshop erfuhr, schnell klar, dass ich daran teilnehmen werde. Für mich sind meine Kinder die grösste Motivation, hier etwas verändern zu wollen. Es wäre schön, wenn es für sie in Frasnacht mehr Freizeitmöglichkeiten gäbe.

Stefan Lenz: Bei mir war das etwas anders – ich bin als Quereinsteiger beim Stadtworkshop gelandet. Zuerst habe ich über die Online-Plattform «meinThurgau» Anregungen platziert, woraufhin ich von der Stadt ermuntert wurde, doch auch beim Stadtworkshop teilzunehmen.

Welches waren Ihre Anliegen?

Stefan Lenz: Mein Ziel war es, über den Strassenverkehr in meinem Quartier rund um den Scheidweg und die Bühlhofstrasse zu sprechen. Hier beginnt nicht nur die Naherholungszone, sondern es sind auch viele Schulkinder unterwegs – deswegen habe ich Ideen eingebracht, um den Verkehr zu beruhigen.

Barbara Heeb: Ich habe in der Gruppe «Dorfleben» mitgewirkt und half bei der Ideenfindung für mögliche Anlässe mit. Damit wollten wir sowohl Familien als auch Junge ansprechen und in Frasnacht etwas Neues auf die Beine stellen.

Konnten diese Ideen und Vorschläge weiterentwickelt werden?

Stefan Lenz: In Frasnacht sind in der Zwischenzeit tatsächlich neue Temporeduktionen eingeführt worden. Im Gebiet Buchhorn gibt es eine Tempo-30-Zone und auf der Hauptstrasse Richtung Romanshorn und Amriswil gilt nun Tempo 50. Der Anstoss dafür kam von einer Arbeitsgruppe des Stadtworkshops, bei der ich mitgewirkt habe.

Barbara Heeb: Wir haben im Rahmen der Gruppe «Dorfleben» eine Umfrage gestartet und wollten so herausfinden, was von der Bevölkerung gewünscht wird. Es wäre unserer Meinung nach toll, wenn in Frasnacht eine Volleyballnacht oder ein ähnlicher regelmässiger Anlass stattfinden würde. Aufgrund der Rückmeldungen konnte in der Folge jedoch kein neuer Anlass aus dem Stadtworkshop heraus auf die Beine gestellt werden. Aktuell engagieren wir uns beide für den Bau eines Pumptracks in Frasnacht. Auch diese Idee und die Arbeitsgruppe dazu ist im Rahmen des Stadtworkshops entstanden. In Zusammenarbeit mit der Stadt und der Schule versuchen wir, hier weiterzukommen.

Stadtworkshops in Arbon

Seit dem Startschuss mit dem Stadtworkshop Frasnacht wurden mit den Stadtworkshops «junges Arbon» und «Weiher plus» weitere Mitwirkungsprozesse ins Leben gerufen, welche der Arboner Bevölkerung Gelegenheit geben sollen, sich bei kommunalen Entwicklungsthemen einzubringen. Auf der Plattform «meinThurgau» sind alle Informationen zu den Projekten sowie Mitwirkungsmöglichkeiten zu finden.