Ein Forschungs­zentrum im Herzen der Stadt

16. September 2022

Story teilen

Saurer-Motoren werden in Arbon seit über 40 Jahren keine mehr hergestellt. Ein Stück der damaligen Innovationsgeschichte hat jedoch im Herzen der Stadt überlebt: Hervorgegangen aus der Firma Saurer wurden erst unter dem Namen DERECO, dann unter IVECO Motorenforschung AG und seit 2012 unter dem Dach der FPT Motorenforschung AG weiterhin Motoren entwickelt. Der Fokus des Forschungs- und Entwicklungszentrums lag und liegt dabei ausschliesslich auf zukunftsträchtigen und nachhaltigen Antriebstechnologien.

«Wir sind historisch betrachtet ein Teil von Saurer», sagt Philip Scarth, Geschäftsführer der FPT Motorenforschung AG. Die Geschichte sei ein Puzzlestück des Standorts Arbon, ein wichtiger Grund sei jedoch auch, dass der Standort an der Schlossgasse 2 sich bewährt habe. «Wir erbringen hier für unseren Mutterkonzern Iveco-Group gute Leistungen», sagt er. 250 Mitarbeitende betreiben in Arbon Entwicklung und Forschung mit Fokus auf der Verbesserung bestehender und der Entwicklung neuer Antriebstechnologien.

Nachhaltigere Antriebssysteme aus Arbon

Im Jahr 2018 wurde die neue Abteilung «E-Powertrain» gegründet, welche sich auf elektrisch betriebene Lastwagen fokussiert. «Dazu investieren wir viel in neue Ingenieure und unsere Infrastruktur, was in den nächsten Jahren zu weiteren grossen Innovationen führen wird», bestätigt der Geschäftsführer der FPT Motorenforschung AG. Eine Innovation, die sich europaweit durchgesetzt hat, ist das System zur Abgasnachbehandlung, das schliesslich zur Umsetzung der EURO-V-Abgasnorm führte. Sämtliches Know-how und die dafür notwendige Forschung wurden in Arbon erarbeitet.

Eine gute Ausgangslage für Fachkräfte aus aller Welt

Vom Fachkräftemangel spürt das Forschungs- und Entwicklungszentrum im Herzen der Stadt wenig. Das hat verschiedene Gründe. Einerseits, so erklärt Philip Scarth, werden hier spannende Aufgaben mit neuen Technologien geboten, andererseits sei Arbon ein sehr schöner Ort direkt am Bodensee. «Das ganze Paket gibt uns eine gute Ausgangslage, um hochqualifizierte Mitarbeitende einstellen zu können. Das zeigt auch ein Blick auf die Zusammenstellung unserer Teams. So arbeiten bei uns Menschen aus 18 verschiedenen Nationen und unter den Mitarbeitenden gibt es einen sehr hohen Anteil an Universitätsabschlüssen», so Philip Scarth stolz.

Unkomplizierter Austausch mit den Stadtverantwortlichen

Der Geschäftsführer ist bereits seit über 30 Jahren in verschiedenen Funktionen in Arbon tätig. «Mir gefällt, wie man hier miteinander umgeht – sowohl im Betrieb als auch in der Stadt», sagt er. Zum Alltag in Arbon gehört für ihn auch der unkomplizierte Austausch mit der Stadt: «Hier gibt es keine Berührungsängste. Auch als Mitglied der Wirtschaftskommission bin ich immer an Diskussionen mit den Verantwortlichen der Stadt interessiert und wir stehen in einem engen Kontakt», sagt er. Das Leben in Arbon mit der Nähe zum See und den Bergen sei etwas Besonderes und es sei deutlich ruhiger als in Zürich oder anderen Städten der Schweiz. «Für mich persönlich passt das gut so», so Philip Scarth.