Die Arboner Gründerszene zeigt sich trotz Herausforderungen dynamisch

24. September 2025

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Die Gründerdynamik in Arbon bleibt positiv: Dies bestätigt ein Blick auf die im kantonalen und schweizweiten Vergleich soliden Unternehmensgründungen in der Region Arbon. Herausfordernd seien die Rahmenbedingungen zwar, so der Tenor aus der regionalen Wirtschaft, die Trümpfe des Standorts ermöglichen aber dennoch eine positive Dynamik – Tendenz steigend.

Laut dem Service «start.swiss» des IFJ Institut für Jungunternehmen hat sich die Dynamik bei den Gründungen und Neuzuzügen von Unternehmen im ersten Halbjahr 2025 zwar leicht abgeschwächt, trotzdem meldet die Region Arbon einen leicht höheren Zuwachs an neu gegründeten oder zugezogenen Unternehmen als noch im ersten Halbjahr 2024. Ab Juli – in einer Phase, als die kurze Zeit später verhängten US-Zölle bereits als dunkle Wolken am Horizont aufzogen – nahm die Gründerdynamik weiter Fahrt auf. Damit steht Arbon in der Region Oberthurgau auf dem Spitzenplatz, wie Simon May, Co-CEO des IFJ, erklärt: «Arbon überzeugt im aktuellen Jahr mit einem Nettozuwachs von 32 Unternehmen – das ist mehr als der Zuwachs in Amriswil mit 21 Unternehmen und in Romanshorn mit 15 Unternehmen», so der Start-up-Experte. Auch im gesamtschweizerischen Vergleich könne Arbon gut mithalten und liege in den letzten acht Monaten mit 3.6 Firmengründungen pro 1000 Einwohner/innen nur marginal unter dem Schnitt von 4.1. Ein guter Wert – «vor allem, wenn man berücksichtigt, dass in den urbanen Grossregionen natürlich merklich mehr Firmen gegründet werden», so Simon May. Die Gründerszene in der Region trotzt demnach den gegenwärtigen herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Ein aktives Wirtschaftsnetzwerk als echter Standortvorteil

Zu den Gründen zählt der Start-up-Experte vom IFJ, dass Arbon es schaffe, eine Balance zwischen Lebensqualität, attraktiven Standortfaktoren und unternehmerischem Pragmatismus herzustellen. «Die Stadt hat erkannt, dass Nähe und Dialog entscheidend sind und positioniert sich sichtbar als Standort für Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründer», sagt Simon May. Auch die Wirtschaft lobt die Rahmenbedingungen, die in Arbon herrschen: «Wir haben in der Region eine hohe Lebensqualität, eine gute Verkehrsanbindung, verfügbare Flächen und nicht zuletzt ein aktives Wirtschaftsnetzwerk, in welchem sich Unternehmen gegenseitig unterstützen – das ist ein echter Standortvorteil», sagt Dennis Reichardt, Präsident der Arbeitgebervereinigung Arbon. Die Stimmung, so der CEO von die Klimamacher AG weiter, sei insgesamt positiv. «Vor allem exportstarke Unternehmen müssen aktuell jedoch kreativ sein, beispielsweise mit der Erschliessung neuer Märkte, der Fokussierung auf Spezialprodukte oder in Form von Effizienzsteigerungen», erklärt Dennis Reichardt. Die Arbeitgebervereinigung der Region Arbon ermutige deshalb Unternehmen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und sich gegenseitig zu inspirieren.

Der Beitrag von Jungunternehmen zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftsprofil

Auch das Gewerbe vermeldet «zurückhaltend gute Stimmung», wie Ralf Geisser, Präsident des Gewerbeverein Gewerbe Thurgau Oberer Bodensee (GTOB) sagt. «Direkt sind die meisten im Arboner Gewerbe von Faktoren wie den US-Zöllen zwar nicht betroffen, aber indirekt spüren wir die Auswirkungen mit etwas Verzögerung dennoch. Stärker wiegt bei uns jedoch die Aufbruchstimmung, die auch dank der Initiative Zukunft Arbon in vielen Betrieben aus der Region mitschwingt», erklärt Ralf Geisser. Auch der GTOB-Präsident sieht in der schönen Lage Arbons und den freien, preislich attraktiven Gewerbeimmobilien die Hauptgründe für die positive Gründerstimmung in der Region. Simon May vom IFJ ergänzt: «In Arbon ist ein gesunder Unternehmergeist historisch verankert – das hilft, mit kurzfristigen Konjunkturschwankungen umzugehen und langfristige Chancen zu nutzen.» Unterstützend wirkt dabei seiner Meinung nach die Gründerszene. Auch wenn junge Unternehmen zu Beginn im Vergleich zu etablierten Betrieben klein wirken, bringen sie dennoch neue Ideen, Technologien und Geschäftsmodelle in die Region. «Auf diese Weise inspirieren sie andere Unternehmen, erhöhen die Standortattraktivität und schaffen mit ihrer Wertschöpfung und neuen Arbeitsplätzen ein zukunftsfähiges Wirtschaftsprofil», ordnet Simon May ein.

Weiterhin positive Gründerstimmung in Arbon

Der Service «start.swiss» des IFJ Institut für Jungunternehmen schafft mit dem Wirtschaftsmonitoring einen zuverlässigen Überblick zur Gründerstimmung in der Region. Mit 32 neuen Unternehmen in den ersten acht Monaten bescheinigt «start.swiss» der Region einen leicht höheren Nettozuwachs als in der Vorjahresperiode. Seit Juli 2025 verzeichnete die Region weitere 21 Neugründungen und sechs Zuzüge von Unternehmen, was einem Nettozuwachs von neun Unternehmen gleichkommt.