Wie ein Arboner auszog, um die Kunst des Böreks zu erlernen

6. April 2023

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Simon Marin sorgt mit seiner Börekerei seit bald einem Jahr für einen weiteren kulinarischen Farbtupfer in der Stadt Arbon. Mit seinem Lokal im ehemaligen Kioskgebäude macht er das traditionsreiche Gebäck in der Region bekannter – und weckt nostalgische Heimatgefühle bei Menschen aus Südosteuropa.

«Börek kann man zu jeder Tageszeit essen», sagt Simon Marin, Inhaber und Betreiber der Börekerei an der Romanshornerstrasse 30 in Arbon. Er schmunzelt, doch seine Aussage meint er ernst: «Ob als Hauptmahlzeit, zum Frühstück oder als Snack für Zwischendurch – Börek ist aus meiner Sicht der perfekte Convenience Food.» Das vor allem in der Türkei und im Balkan weit verbreitete Blätterteiggericht hat es Simon Marin schon länger angetan. So sehr, dass der Arboner für seine Idee, hier in der Schweiz einen authentischen Börek anzubieten, einige Mühen auf sich nahm. «In einem ersten Schritt habe ich unzählige Stunden Youtube-Videos geschaut und versucht, mir die Kunst des Böreks selbst beizubringen.» Erfolglos, wie er sagt. Für Simon Marin war klar: Er muss in die Türkei und das Handwerk vor Ort erlernen.

Zwei Türkeireisen für das perfekte Börek-Rezept

Es folgten zwei Reisen in die Heimat des Börek – einmal für vier Tage nach Adana, einmal für zwei Wochen nach Istanbul. Dort hatte Simon Marin das Glück, in der «Meshur Sariyer Börekcisi», einer der berühmtesten Börekereien der Türkei, von absoluten Profis lernen zu dürfen. Die dort gesammelten Eindrücke und Erfahrungen setzt er seit seiner Rückkehr ein, um in Arbon authentische Böreks herzustellen. «Mittlerweile habe ich das perfekte Rezept gefunden», sagt Simon Marin stolz. Sein Geheimnis: viel Butter. «In der Türkei habe ich gelernt, wie wichtig es ist, genügend Fett ins Gebäck zu bringen.» In sorgfältiger Handarbeit produziert er in seinem Ein-Mann-Betrieb seither an sechs Tagen pro Woche Böreks mit Kartoffel-, Käse-, Spinat/Käse- oder Rindfleisch-Füllung. «Bei der Teigherstellung nehme ich keine Abkürzung und mache alles noch genau so, wie am Tag der Eröffnung», so der Börek-Experte aus Arbon. Der Aufwand hinter den leckeren Backwaren ist gross: Pro Tag investiert Simon Marin bis zu sieben Stunden Arbeit für den perfekten Börek-Teig.

Der Börek weckt Heimatgefühle

Seine Hingabe für die Börekerei wird von der Kundschaft honoriert: «Das Geschäft läuft seit dem ersten Tag gut und die Rückmeldungen sind positiv. Vor allem das Feedback von Menschen, die mit Börek aufgewachsen sind und nun in Arbon und der Region wohnen, freut mich sehr», sagt Simon Marin. Oft kriege er zu hören, dass ‘sein’ Börek Heimatgefühle wecke. Genauso freue er sich jedoch über all jene, die bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Traditionsgericht hatten und offen seien, Neues auszuprobieren. «Hierbei kommt mir die Mentalität in unserer Region entgegen – die Leute sind entspannt und auf eine positive Art und Weise neugierig», sagt er. Die Akzeptanz, die er seit der Eröffnung seiner Börekerei erfahren habe, sei überwältigend. Die Region, so scheint es, kann sich dank des Engagements von Simon Marin noch länger an authentischen Böreks erfreuen.

Börekerei

Simon Marin führt die Börekerei im ehemaligen Kioskgebäude an der Romanshornerstrasse 30 in Arbon seit der Eröffnung im Mai 2022 als Ein-Mann-Betrieb. Im Angebot stehen nebst Böreks in diversen Variationen auch Salate und Cacik, ein türkisches Gurkenjoghurt.