Saurer hat die Stadt Arbon geprägt wie kein anderes Unternehmen zuvor oder danach. Am stärksten spürbar ist der Geist dieser vergangenen Epoche im Saurer Museum in Arbon, wo sich beinahe 100 Freiwillige liebevoll um die historischen Fahrzeuge und Textilmaschinen kümmern und diese jährlich rund 10’000 Besucherinnen und Besuchern zugänglich machen.
«Die Geschichte der Stadt Arbon ist untrennbar mit derjenigen der Firma Saurer verbunden», sagt einer, der es wissen muss: Ruedi Baer setzt als Präsident des Saurer Museums und des Oldtimer Clubs Saurer einen grossen Teil seiner Zeit für die Aufbereitung der Saurer-Geschichte ein. Es sei wichtig, sich an diese Zeit, in der Saurer die Stadt Arbon in vielerlei Sicht geprägt habe, zu erinnern. «Der damalige Entwicklungsmut führte innerhalb einer kurzen Zeitspanne zu unglaublichen Leistungen», sagt Ruedi Baer. Als Folge davon sei die Bedeutung von Saurer für die Stadt Arbon stetig gestiegen.
Baujahr 1911 – und noch immer fahrtüchtig
Die umfangreiche Geschichte der Firma Saurer zeigt sich im Museum an der Weitegasse 8 insbesondere in Form eindrücklicher Oldtimer. «Mit dem Giesserei-Wagen mit Baujahr 1903 befindet sich einer der ältesten Lastwagen der Welt bei uns im Museum», so der Präsident des Saurer Museums. Nicht minder faszinierend ist der «Caminhao», ein Serienfahrzeug der ersten Saurer-Lastwagengeneration. «Unser Exponat wurde 1911 gebaut und dann nach Brasilien exportiert. Im Jahr 2002 fand der Lastwagen den Weg zurück in die Schweiz, wo er von uns sorgfältig restauriert wurde. Der ‘Caminhao’ befindet sich noch immer im Originalzustand und ist fahrtüchtig», so Ruedi Baer.
Zusätzliche Chancen für den Museumsstandort
Die Liste an besonderen Fahrzeugen im Saurer Museum und im dazugehörigen Depot im Saurer WerkZwei liesse sich lange fortführen – und genau deshalb ist die Faszination Saurer nach wie vor ungebrochen. «Wir dürfen pro Jahr rund 10’000 Besucherinnen und Besucher bei uns begrüssen. Das ist ein stolzer Wert für unser Museum, den wir auch dem Engagement von insgesamt 95 Freiwilligen sowie der ausgezeichneten Lage unseres Museums direkt am See zu verdanken haben», so Ruedi Baer. Mit der möglichen Eröffnung des Historischen Museums des Kantons Thurgau auf dem Saurer-Areal – gleich neben dem vom Saurer Museum betriebenen Depot – eröffnen sich mittelfristig gar zusätzliche Chancen. «Wenn das Historische Museum zustande kommt, werden wir bestimmt reagieren, um den Besucherinnen und Besucher ein zusätzliches Museumsangebot zu ermöglichen», sagt Ruedi Baer.
Christoph Wolleb übernimmt das Präsidium
Sollte es dazu kommen, wird die Verantwortung für das Saurer Museum jedoch längst in neuen Händen liegen: Als langjähriger Präsident des Saurer Museums gibt Ruedi Baer das Zepter an der kommenden Hauptversammlung weiter an Christoph Wolleb. «Ganz loslassen kann ich jedoch nicht», sagt Ruedi Baer schmunzelnd. Er werde weiterhin gerne Führungen machen, die Redaktion der Vereinszeitschrift «Gazette» unterstützen und sein Wissen bei Archivaufgaben einsetzen.
Saurer Museum am See
Rund 95 Personen engagieren sich ehrenamtlich für das Saurer Museum am See und das zugehörige Depot auf dem Saurer-Areal. Im Museum sind über 30 historische Fahrzeuge und Textilmaschinen zu sehen. Viele Exponate sind mehr als ein Jahrhundert alt und zeugen von einer Zeit, in welcher der Name Saurer weit über die Region hinaus für unternehmerischen Mut, technische Innovation und überzeugendes Design stand. Das rollstuhlgerecht eingerichtete Museum ist an sieben Tagen pro Woche jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets sind im Museum oder im Saurer Garten erhältlich. Führungen sind nach vorgängiger Absprache möglich.