Ein neues Kapitel in der Arboner Textilgeschichte

Mit der Waldburger Stickerei Manufaktur hat Ursula Waldburger im Jahr 2016 ein Stück Arboner Textilgeschichte wiedererweckt. Seither wohnt und arbeitet die gebürtige Kalifornierin im ZIK-Areal. Dass die textile Vergangenheit die Stadt weiterhin stark prägt, fasziniert die Textilkünstlerin noch immer – und bietet ihr spannende Möglichkeiten zum Austausch mit Gleichgesinnten.
Ihr Umfeld staunte nicht schlecht, als Ursula Waldburger vor einigen Jahren beschloss, ihrem damaligen Lebensmittelpunkt Luzern den Rücken zu kehren. Kurz darauf fand die begnadete Textilkünstlerin mit Arbon eine neue Heimat, die nicht besser zu ihrer grossen Passion, der Stickerei, passen könnte: «Bei meiner Ankunft fühlte es sich an, als wäre mir ein roter Teppich ausgerollt worden», sagt sie. Die Freude, dass mit der Waldburger Stickerei Manufaktur gewissermassen ein Stück Arboner Textilgeschichte wiedererweckt wurde, sei deutlich spürbar gewesen. «Der Stolz auf die textile Vergangenheit der Stadt hat mich damals überrascht und überwältigt», erinnert sich Ursula Waldburger an ihre Anfangszeit in Arbon.
Bereichernder Austausch mit anderen Textilschaffenden
Seit 2016 wohnt und arbeitet Ursula Waldburger in einer lichtdurchfluteten Loft-Wohnung im ZIK-Areal. In dieser Zeit ist ihre Textil-Faszination keineswegs kleiner geworden. «Diese Passion hat mich schliesslich auch nach Arbon gelockt», sagt sie. Bereichernd sei in Stadt und Region auch der Austausch mit anderen Textilschaffenden. «Die Textildruckerei Arbon in der Webmaschinenhalle ist eine der letzten ihrer Art. Umso mehr schätze ich die Möglichkeit, mit den Besucherinnen und Besuchern meines Ateliers dort vorbeischauen zu dürfen», so Ursula Waldburger. Auch mit «TaDA», einem Kulturförderprogramm für Design- und Textilschaffende aus St. Gallen, pflege sie regelmässigen Kontakt. «Der offene Austausch, auch mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, funktioniert hier sehr gut», sagt sie.
«Meine Ferien kann ich in den Alltag integrieren»
Nebst der Stickerei prägt ein weiteres Element ihren Alltag: der Bodensee. «Meine Arbeit lässt zeitlich keine langen Ferien zu, weswegen der See mein grosser Ausgleich ist.» Sie sei sehr dankbar, dass das Bodenseeufer vom ZIK-Areal aus so schnell erreichbar sei. «So kann ich meine Ferien in den Alltag integrieren.» Auch wenn einmal etwas nicht wie geplant funktioniere, helfe ihr ein Spaziergang zum Hafen immer wieder dabei, den Kopf aufzuräumen. «Dieser Alltag ist für mich perfekt und ich hege keine Pläne, daran etwas zu ändern», so Ursula Waldburger schmunzelnd. Zu wohl fühle sie sich im textilen Umfeld dieser Region.
Waldburger Stickerei Manufaktur
«Ich bin eine Wunscherfüllerin», sagt Ursula Waldburger über ihre Arbeit. Als Textildesignerin HGKZ und Künstlerin bietet die passionierte Stickerin mit ihrer Manufaktur diverse hochwertige Textilarbeiten aus eigener Produktion. Nebst konzeptionellen Entwurfsarbeiten für Fremdkollektionen gibt Ursula Waldburger auch Workshops und Kurse für Interessierte. Ihr neustes Projekt ist das Poloshirt-Label «MONTFIL», welches von Ursula Waldburger im letzten Jahr gemeinsam mit einem Geschäftspartner ins Leben gerufen wurde.
«Die Stadt Arbon hat ihr Profil geschärft»

Was macht die Stadt Arbon einzigartig? Wie visionär darf eine Stadt sein? Und wie wird die «Initiative Zukunft Arbon» ausserhalb der Region wahrgenommen? Marcel Räpple, Leiter der Wirtschaftsförderung Thurgau mit Sitz in Frauenfeld, schätzt die neue Standortförderung von Arbon ein und verrät, welche Eigenschaften der Stadt ihn besonders faszinieren.
«Nicht alle unsere Anstrengungen im Bereich Wirtschaftsförderung sind im Kanton sichtbar», sagt Marcel Räpple, Leiter der Wirtschaftsförderung Thurgau, über die Arbeit seines achtköpfigen Teams. Oft, so erklärt er, gehe es darum, den Kanton Thurgau als Wirtschaftsstandort auf dem nationalen und – im Verbund mit den Kantonspartnern Appenzell und St. Gallen – auf dem internationalen Parkett zu präsentieren. Die Betreuung bereits ansässiger Firmen auf dem Kantonsgebiet, die Förderung von Technologietransfer und Innovationsfähigkeit, Belange der Arbeitszonenbewirtschaftung oder auch die Entwicklung der verschiedenen Regionen innerhalb des Kantons sind weitere Schwerpunkte der Thurgauer Wirtschaftsförderung. Themen also, die durchaus Schnittpunkte mit den Zielen der «Initiative Zukunft Arbon» haben. So erstaunt es auch nicht, dass die Entwicklung von Arbon in Frauenfeld beobachtet und positiv wahrgenommen wird. Zum Teil werden die Aktivitäten der Arboner Standortförderung von der Wirtschaftsförderung Thurgau gar direkt unterstützt.
«Die Standortförderung hat das Potenzial, das Selbstverständnis der Region mitzugestalten»
«Die Stadt Arbon hat eine intensive Entwicklung durchgemacht und ihr Profil geschärft. Diese Dynamik nehmen wir auch von Frauenfeld aus wahr», sagt Marcel Räpple. Es sei absolut im Sinne der Wirtschaftsförderung Thurgau, dass eine Stadt wie Arbon vorangehe, um nicht nur in der eigenen Bevölkerung, sondern in einer ganzen Region ein neues Bewusstsein für die vorhandenen Qualitäten zu schaffen. Dabei dürfe man auch visionär und mutig sein, der Bezug zur Realität dürfe aber nicht aus den Augen verloren werden. «In diesem Sinne erscheint mir die ‘Initiative Zukunft Arbon’ sehr realitätsnah. Das Zwischenergebnis bei dieser Art der Standortförderung ist stimmig und hat das Potenzial, das Selbstverständnis der ganzen Region mitzugestalten», so Marcel Räpple. Denn letzten Endes sei der Kanton als Ganzes die Summe der einzelnen Regionen und gestärkte Einzelteile ergäben ein umso stärkeres Gesamtbild.
Der Duft der vergangenen Industrieepoche
Als eine der Besonderheiten von Arbon nennt der Leiter der Wirtschaftsförderung Thurgau den Umgang der Stadt mit der industriellen Vergangenheit. «Ähnlich wie auf dem Sulzer-Areal in Winterthur kann man auf dem Saurer-Areal in Arbon den Duft der vergangenen Industrieepoche förmlich einatmen», so Marcel Räpple. Diese interessante Ausgangslage werde von der Stadt zunehmend bespielt, entsprechend befinde sich das Saurer WerkZwei derzeit in einer Metamorphose. «Das ist höchst spannend», sagt der Wirtschaftsförderer. Weiter spricht Marcel Räpple von einem «Mikrospirit», den er in Arbon wahrnehme – die Kombination von Industriehistorie, Architektur und einmaliger geografischer Lage am Bodensee sei faszinierend. «Auch dass Arbon die ehemaligen Industriebrachen von Saurer modern umnutzt, verleiht der Stadt eine besondere Aufenthaltsqualität.» Eine Qualität, die durch die «Initiative Zukunft Arbon» weiterhin nach aussen getragen wird.
Wirtschaftsförderung Thurgau
Die Wirtschaftsförderung Thurgau ist dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Thurgau angegliedert und unter anderem verantwortlich für die Innovations- und Technologieförderung, die Regionalentwicklung, den Tourismus und die internationale Standortpromotion für den Kanton Thurgau. Zu den Aufgaben der Wirtschaftsförderung gehören nebst der Begleitung zuziehender Firmen auch die Unterstützung und Beratung bestehender Unternehmen. Die acht Mitarbeitenden der Wirtschaftsförderung Thurgau teilen sich 650 Stellenprozente.
Ein Rezept für Zukunftsvisionen in der Region Arbon

Neues anpacken, andere Unternehmen auf deren Weg in die Zukunft begleiten und erfolgreiche Geschichten weiterschreiben: Claude Städler, Partner der awit consulting ag, sieht zwischen der eigenen Unternehmensstrategie und der «Initiative Zukunft Arbon» einige Parallelen. Das Engagement im Rahmen des Partnerprogramms sieht er deshalb als wichtigen Beitrag, damit in der Region auch zukünftig spannende Visionen entstehen können.
«Wir tragen Verantwortung für unsere Kundschaft» sagt Claude Städler, Partner bei der awit consulting ag aus Arbon. Das Unternehmen mit Hauptsitz im «Heine»-Haus an der Landquartstrasse sieht sich in der Tradition des namensgebenden Arnold B. Heine, der zu Beginn des 20. Jahrhundert als Stickerei-Industrieller massgeblich zur damaligen Entwicklung von Arbon beitrug. «Seit unserem Einzug in dieses historische Gebäude hat die ‘awit’ mehrere hundert Firmen neu gegründet und erfolgreich in die Zukunft begleitet», erklärt Claude Städler.
Junge Fachkräfte sollen in der Region ihre Zukunftsvisionen einbringen
Dass sich die awit consulting ag nun im Rahmen des Partnerprogramms für die Initiative Zukunft Arbon engagiert, erscheint auch in Bezug auf die eigene Firmengeschichte konsequent: «Wir haben bereits mehrere Wirtschaftsinitiativen mitgestaltet oder gar selbst ins Leben gerufen. Solche Initiativen sind wichtig», so Claude Städler. Denn ein innovatives Umfeld sei notwendig, damit junge motivierte Fachkräfte in die Region ziehen und in Arbon ihre Zukunftsvisionen einbringen.
«Das Potenzial in der Stadt und der Region ist gross»
Die neue Standortförderung der Stadt richtet sich für Claude Städler aber auch an die bestehende Bevölkerung. «Wie viele Menschen wohnen in- oder ausserhalb von Arbon, ohne sich der vorhandenen Möglichkeiten in den Bereichen Freizeit, Sport, Kultur oder Arbeit bewusst zu sein?», fragt er. Die «Initiative Zukunft Arbon» helfe entscheidend dabei, auf die Vorzüge von Arbon hinzuweisen, erklärt der Partner der awit consulting ag. Das Potenzial in der Stadt und der Region Arbon sei gross – sowohl bei Technologie- oder Dienstleistungsunternehmen wie auch in der Kultur. Nun sei jeder auf seiner Stufe gefragt, sein Bestes zu geben.
Zahlreiche Standortvorteile – und der Bodensee direkt vor der Nase
Nebst weichen Faktoren – für Claude Städler zeichnen sich die Menschen in der Region durch Fleiss, Leistungswillen und Zuverlässigkeit aus – sei die Stadt aus verschiedenen Gründen einzigartig. «Die Entwicklung der letzten zehn Jahre ist gewaltig. Wir haben hier eine historische Altstadt, urbane Stadtgebiete, ein funktionierendes Gewerbe, innovative Industriebetriebe und nicht zuletzt eine aktive Kultur. All das mit dem Bodensee direkt vor unserer Nase – was will man mehr?», fragt der langjährige Arboner.
awit consulting ag
Die awit consulting ag unterstützt Firmen und Privatpersonen bei Veränderungsprozessen in finanziellen und rechtlichen Themen. Dazu gehört die Beratung in Unternehmensnachfolgen, der Verkauf aber besonders auch der Kauf von Unternehmen. Grundlage und Tagesgeschäft sind nach wie vor Leistungen in den Bereichen Rechnungswesen, Steuer-, Personal- und Rechtsberatung.
Wie Gesamtwerk-Betriebe das Freizeitangebot in der Region prägen

Als Betreiberin von diversen Gastroangeboten am Bodenseeufer zwischen Goldach und Arbon und Pächterin der Eventhalle und der Gastronomie im Presswerk ist die Arboner Agentur Gesamtwerk mitverantwortlich für das vielfältige Freizeitangebot in der Region. Als Standortförderin ist die Agentur neu auch Teil der «Initiative Zukunft Arbon».
Wer entlang des Bodenseeufers flaniert oder eine Fahrradtour unternimmt, kommt mit grosser Wahrscheinlichkeit irgendwann an einem Gesamtwerk-Gastrobetrieb vorbei. Die Arboner Event- und Kommunikationsagentur betreibt mehrere Gastronomiebetriebe in Goldach (Badi und Tiki Strandbar), Steinach (Seebad) und ist ausserdem für die Dockeins Hafenbeiz, die Veranda und das Presswerk in Arbon verantwortlich. «Wir wollen mit unserem Wirken zur Attraktivität von Arbon und der ganzen Region beitragen», sagt Gesamtwerk-Inhaber Lukas Gmür zu den Zielen seiner Agentur.
«Verwaltung, Gewerbe und Bevölkerung haben ein gemeinsames Ziel»
In diesem Zusammenhang tritt die Agentur neu auch als Standortförderin der «Initiative Zukunft Arbon» auf. «Ich finde Arbon eine extrem spannende Stadt und sehe in verschiedenen Bereichen viel Potenzial. Dass die Stadt gemeinsam mit der Wirtschaft bei der Standortförderung nun Mut für Neues zeigt, ist meiner Meinung nach der richtige Ansatz – und einer, den wir als Gesamtwerk unterstützen möchten», erklärt Lukas Gmür. Arbon, so der Agentur-Inhaber weiter, befände sich schon länger in einer positiven Entwicklung. «Die Stadt ist stark im Wandel. Industrieparzellen werden umgenutzt, Bestehendes wird aufgewertet, Neues entsteht – es ist spürbar, dass sich hier nicht nur die Verwaltung, sondern auch das Gewerbe und die Bevölkerung für ein gemeinsames Ziel engagieren.»
Das Gastroangebot am Bodenseeufer wurde aufgewertet
Dass es sich lohnt, ein Ziel zu verfolgen, beweist auch ein Blick auf die Entwicklung der Agentur Gesamtwerk: «Als wir im Jahr 2007 die Tiki Strandbar in Goldach eröffneten, konnte man die Gastroangebote direkt am See in unserer Region fast schon an einer Hand abzählen», meint Lukas Gmür. Seither seien nicht nur Gesamtwerk-Betriebe, sondern viele weitere hinzugekommen. «Das Angebot am Bodensee ist deutlich aufgewertet worden», so der Gesamtwerk-Inhaber. Zu diesem Aufschwung an Angeboten hat seiner Meinung nach auch die Corona-Pandemie beigetragen, da diese den Inland-Tourismus gestärkt habe. «Seither sind in unserer Region spürbar mehr Touristen aus der Innerschweiz, aber auch aus dem Tessin und der Westschweiz unterwegs», sagt Lukas Gmür. Gäste, welche die Region bestenfalls weiterhin regelmässig besuchen – auch dank der Gastroangebote von Lukas Gmür und seinem Team.
Gesamtwerk Agentur GmbH
Als Event- und Kommunikationsagentur setzt sich das 25-köpfige Gesamtwerk-Team in der Region, aber auch überregional für Konzepte und spannende Ideen ein. Die Agentur plant und realisiert Events, betreibt vielfältige Gastroangebote zwischen Goldach und Arbon und gibt ihren Kundinnen und Kunden auch im Bereich Kommunikation frische Impulse.
In Arbon werden Textilien für den Weltmarkt bedruckt

Im Jahr 2016 sah es zeitweise düster aus für die Textildruckerei Arbon. Die traditionelle Handsiebdruckerei stand bis zur Geschäftsübernahme durch Martin Schlegel kurz vor dem Konkurs. Dann kam die Wende – dank Glück, viel Einsatz und einem Standortvorteil von Arbon. Mittlerweile produziert die Textildruckerei Arbon hochwertige Textilien für Kundschaft auf der ganzen Welt. Dass die Zukunft des Unternehmens dennoch ungewiss ist, hängt mit einem eigentlich verheissungsvollen Projekt zusammen.
«Wir sind schweiz-, wenn nicht gar europaweit der einzige Betrieb, der mit traditionellem Siebdruck Textilien, Stoff und Meterware in dieser Form bedruckt», sagt Martin Schlegel über die Textildruckerei Arbon. Dass der Firmeninhaber diese Aussage so treffen kann, ist keine Selbstverständlichkeit. «Mit meinem Einstieg in das damals vom Konkurs bedrohte Unternehmen im Jahr 2016 habe ich als gelernter Textilkaufmann einen Quereinstieg gewagt. Seither habe ich gemeinsam mit Linda Nafzger als Freelancerin viel erarbeitet und wir dürfen mittlerweile Aufträge für Modelabels von Weltrang ausführen», so Martin Schlegel.
Die Nähe zu St. Gallen als entscheidender Vorteil
Einen unbezahlbaren Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat die Zusammenarbeit mit der St. Galler Jakob Schlaepfer AG. «Jakob Schlaepfer ist eine der erfolgreichsten Firmen weltweit im Bereich Textilherstellung. Unsere Türöffner waren die Nähe zu St. Gallen, die gemeinsame Sprache und unsere ähnliche Unternehmensphilosophie», erinnert sich Martin Schlegel. Insbesondere der Standort Arbon sei in diesem Zusammenhang nach wie vor ein bedeutender Vorteil. «Ob ein exklusiver Siebdruck von Arbon nach St. Gallen oder von Mailand nach St. Gallen gebracht werden muss, ist ein grosser Unterschied – vor allem, wenn die gewünschten Textilien schon am nächsten Tag in Paris bei einer grossen Modeschau getragen werden sollen», erklärt Martin Schlegel.
Geschichtsträchtiger Ort mit viel Potenzial
Vom Standort an der Textilstrasse im Saurer WerkZwei war der Inhaber der Textildruckerei jedoch schon vor der Zusammenarbeit mit Jakob Schlaepfer überzeugt: «Ich wusste sofort, dass die Webmaschinenhalle ein grosses Potenzial birgt. Wir nutzen die Halle als offene Fabrik, zu welcher alle Interessierten Zugang haben. Dies einerseits für Kunstschaffende im Rahmen der Zusammenarbeit mit ‘TaDa – Textile and Design Alliance’, andererseits auch für die Arboner Bevölkerung, die ein besonderes Verhältnis zum diesem geschichtsträchtigen Areal hat», erklärt Martin Schlegel.
Kommt es zur Zusammenarbeit mit dem Museum?
Der Standort in der Webmaschinenhalle ist für Martin Schlegel Segen und Fluch zugleich: Zwar ermöglicht der grossräumige Grundriss die Nutzung eines 60 Meter langen Drucktisches und somit die Ausübung des traditionellen Handwerks, gleichzeitig steht die Webmaschinenhalle jedoch schon länger als Hauptstandort für das Historische Museum Thurgau zur Diskussion. «Ein Umzug aus der Webmaschinenhalle wäre sehr schwierig für das Unternehmen», erklärt der Inhaber der Textildruckerei. Umso mehr würde er eine Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum begrüssen: «Das Museum soll die jüngere Geschichte des Kantons präsentieren – eine Kooperation mit der Textildruckerei würde da meiner Meinung nach wie die Faust aufs Auge passen», sagt Martin Schlegel auch mit Blick auf die bestehende Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Bregenz, das zu den bedeutendsten europäischen Ausstellungshäusern für zeitgenössische Kunst gehört. Ob seine Wunschlösung zustande kommen wird, ist aktuell noch ungewiss. Die Hoffnung, so sagt er, sei aber noch immer da.
TDS Textildruckerei Arbon GmbH
An historischer Lage in der Webmaschinenhalle bedruckt die Textildruckerei in Arbon seit 2008 mit traditionellem Handsiebdruck Textilien, Stoffe und Meterware in hoher Qualität. Das Handwerk wird in ganz Europa nur noch von wenigen Betrieben praktiziert. Gegründet wurde das Unternehmen 1903 als Familienbetrieb.
Hightech-Medizinaltechnik aus der Region

Bis zu 60’000 Personen in der Schweiz unterziehen sich jährlich einer Katarakt-Operation, welche als einzige Möglichkeit zur Behandlung des Grauen Stars gilt. Was viele nicht wissen: Die Medical Vision Group aus Roggwil TG liefert Augenkliniken und Ambulatorien sämtliches Material, welches zur Erkennung und Behandlung des Grauen Stars notwendig ist. «Wir agieren als Schnittstelle zu internationalen Unternehmen und machen innovative Medizinaltechnik von führenden Herstellern in der Schweiz verfügbar», weiss Dr. Thomas Sammer, CEO der grössten Tochtergesellschaft Mediconsult AG.
Die Ostschweiz ist ein Medizinaltechnik-Hotspot: Knapp ein Drittel aller Schweizer Unternehmen dieser Branche haben ihren Sitz hier. Für die Region Arbon bedeutet dies auch dank der Medical Vision Group hochwertige Arbeitsplätze mit stetiger Innovation und guten Zukunftsaussichten. «In der Region ist vielen Menschen unsere Unternehmensgruppe noch nicht bekannt», sagt Mediconsult-CEO Dr. Thomas Sammer und nennt damit gleich einen der Gründe, weshalb er die Standortförderung «Zukunft Initiative Arbon» unterstützt.
Gut erreichbare und hochwertige Arbeitsplätze
«Mit der Standortförderung wollen wir die Region Arbon in der Positionierung als attraktiven Standort für innovative Unternehmen, insbesondere im Bereich Medizinaltechnik, unterstützen», sagt Dr. Thomas Sammer. Der CEO sieht die grössten Vorteile der Region in der hohen Lebensqualität, der Nähe zur Natur sowie im vielfältigen Kultur- und Freizeitangebot. «Wie viele unserer Mitarbeitenden gehe auch ich regelmässig mit dem Velo zur Arbeit und finde einen hochwertigen Arbeitsplatz mit sinnvoller Tätigkeit vor», sagt er. In den Genuss dieser Qualitäten käme man hier, im Gegensatz zu Ballungsräumen, ohne überhöhte Lebenshaltungskosten und langes Pendeln. «Die Vorteile einer soft-urbanen Umgebung werden von unseren Mitarbeitenden sehr geschätzt», weiss Dr. Thomas Sammer.
Innovative Unternehmen und Start-ups sind willkommen
Wie andere Firmen spürt auch die Medical Vision Group den demografischen Wandel. «Viele unserer Mitarbeitenden werden bald pensioniert. Dementsprechend wissen wir, dass in den nächsten Jahren regelmässig Stellen im kaufmännischen, technischen sowie medizinaltechnischen Bereich neu besetzt werden müssen». Gefragt seien zudem auch Personen mit IT- oder Qualitätsmanagement-Hintergrund oder Berufserfahrung im Bereich Augenoptik. «Ein überregional bekannter Standort könnte mehr innovative Unternehmen und Start-ups anziehen und so Synergien bei der Suche nach Fachkräften schaffen», so der in Arbon wohnhafte CEO.
Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden und der Umwelt
Zusätzliche Anstrengungen für attraktive Arbeitsplätze unternimmt die Medical Vision Group auch im Rahmen der Auszeichnung «Great Place to Work» und mit firmeneigenen Engagements. So werden traditionell acht Prozent des Gewinns an die beiden eigenen Stiftungen «Prevent Blindness» und «Prevent Poverty» weitergegeben, die sich der Bekämpfung von Augenerkrankungen und Armut in Entwicklungs- und Schwellenländern verschrieben haben. Nachhaltiges Engagement zeigt die Mediconsult AG, indem die eigenen CO2-Emissionen seit Jahren systematisch erfasst, reduziert und – wo nicht anders möglich – via myclimate kompensiert werden. «Wir nehmen so als Unternehmen unsere Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden und der Umwelt wahr», erklärt Dr. Thomas Sammer.
Medical Vision Group
Die Medical Vision Group ist eine Firmengruppe mit Sitz in Roggwil TG, bestehend aus drei operativen Gesellschaften: Lasermed AG, Pharma Medica AG und Mediconsult AG. Die Lasermed AG ist aktiv in den Bereichen Dermatologie, Ästhetik, Gastroenterologie und Laserchirurgie. Den Bereich Augenbefeuchtung sowie Produkte im Pharma- und Drogeriebereich betreut die Pharma Medica AG. Die Mediconsult AG ist im Bereich der Augenheilkunde und Augenoptik tätig.
«Es ist Zeit, das volle Potenzial der Region Oberthurgau zu erschliessen»

Bei seiner Wahl zum neuen Präsidenten der Region Oberthurgau zeichnete Roger Martin ein besonderes Bild der Region. Es sei an der Zeit, so der Romanshorner Stadtpräsident, über die eigenen Gemeindegrenzen hinaus zu denken. Denn das volle Potenzial der Region könne nur gemeinsam erschlossen werden.
Als neuer Präsident der Region Oberthurgau – so tritt der Verein «Regionalplanungsgruppe Oberthurgau» öffentlich in Erscheinung – wolle er sich dafür einsetzen, dass die Region mit einer starken gemeinsamen Stimme auftrete, die auch im Westen nicht überhört werden könne. «Damit wir unsere Region zum Strahlen bringen, brauchen wir eine zielführende Koordination und gute, zukunftsfähige Projekte», so Roger Martin weiter. Die dazugehörigen Leuchtturmprojekte benötigen Ressourcen sowie professionelle und solide Strukturen. Nur so sei es möglich, dass die zunehmend komplexeren überregionalen Aufgaben erfolgreich angegangen werden können, sagt der Romanshorner Stadtpräsident.
Eine Antrittsrede, die den Zusammenhalt in der Region beschwört
Seine Vision der gemeinsamen Entwicklung der Region untermauerte Roger Martin bei seiner Antrittsrede mit diversen Beispielen. Er sprach von Amriswilerinnen und Amriswilern, die in ihrem Romanshorner Hafen ihr Feierabendbier geniessen, von Einwohnerinnen und Einwohnern von Hefenhofen, die sich über die Renovation ihres Barockschlosses Luxburg in Egnach freuen, von der Dozwiler Bevölkerung, die sich an ihrem historischen Museum in Arbon erfreut, oder von Salmsacherinnen und Salmsachern, die ihr hochstehendes Gastroangebot in Roggwil und ihre traumhafte Wellnessoase in Horn geniessen. Mit einem Augenzwinkern deutete Roger Martin gar an, dass die Gemeinde Steinach einen Kantonswechsel beantragen könnte. So weit wird es wohl nicht kommen – bei der Region Oberthurgau ist Steinach aber bereits als einzige St. Galler Gemeinde mit dabei.
Den regionalen Anliegen in Frauenfeld und Bern Gehör verschaffen
Mit den in Oberthurgauer Alltagssituationen verankerten Beispielen möchte Roger Martin vor allem einen Grundgedanken untermauern: «Die Region sind wir alle.» Nun sei es an der Zeit, über die eigene Gemeindegrenze hinaus zu denken und das volle Potenzial des Oberthurgaus zu erschliessen. Denn nur ein geeinter Oberthurgau sei in der Lage, die eigenen Anliegen über die Region hinaus – sei es nach Frauenfeld oder Bern – mit Nachdruck zu vertreten. Von diesem Ansatz profitiert auch die Stadt Arbon, die ebenfalls als Mitglied der Region Oberthurgau wirkt. Als Impulsgeberin der «Initiative Zukunft Arbon» geht die Stadt mit der Standortförderung innerhalb der Region mit gutem Beispiel voran, wie Gilbert Piaser, Geschäftsleiter der Region Oberthurgau, in einem Interview auf diesem Blog erläutert. Die Region Oberthurgau wiederum unterstützt die Standortförderung der Stadt Arbon als Kooperationspartnerin.
Region Oberthurgau
Der Verein «Regionalplanungsgruppe Oberthurgau» tritt gegen aussen als Region Oberthurgau auf und hat den Geschäftsstellensitz im ZIK-Areal Arbon. Mitglieder sind neben den politischen Gemeinden der Region auch die Gemeinde Steinach SG sowie die Arbeitgebervereinigungen Amriswil, Arbon und Romanshorn. Finanziert wird die Regionalplanungsgruppe durch Mitgliederbeiträge der Gemeinden und Wirtschaftsverbände. Vorgänger des neu gewählten Präsidenten Roger Martin ist Stephan Tobler, früherer Gemeindepräsident von Egnach.
Das Label «Energiestadt Gold» als Ansporn für noch umweltfreundlicheres Handeln

Anfang Jahr wurde der Stadt Arbon das Label «Energiestadt Gold» überreicht. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die Schweizer Städte und Gemeinden für ihr Engagement in den Bereichen Klimaschutz und erneuerbare Energien erreichen können. Für die Verleihung wurde mit einer Elektrofähre ein symbolischer Ort ausgewählt – mit einem typähnlichen Schiff möchte der Stadtrat eine Fährverbindung zwischen Arbon und Langenargen einrichten.
24 Jahre ist es her, seit Arbon als erste Thurgauer Gemeinde die Zertifizierung zur Energiestadt schaffte. Bei der alle vier Jahre anstehenden Rezertifizierung konnte die Stadt ihr Ergebnis jedes Mal steigern – mit dem vorläufigen Höhepunkt im letzten September, als mit einer Erfüllungsrate von 75,9 Prozent das Label «Energiestadt Gold» erreicht wurde. «Besonders freut uns, dass wir bei sämtlichen Kriterien eine Steigerung geschafft haben und unsere Bewertung im schweizweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch ausfällt», so Stadtrat Didi Feuerle. Das Goldlabel sei jedoch kein Grund, sich nun auszuruhen, wie Didi Feuerle erklärt: «Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten 20 bis 25 Jahre eine Erfüllungsrate von 100 Prozent zu erreichen.»
Nachhaltige Leuchtturmprojekte in Arbon
Für das Label «Energiestadt» – die Auszeichnung Gold wird ab einer Quote von 75 Prozent verliehen – werden die nachhaltigen Bemühungen einer Stadt oder einer Gemeinde bewertet. Die Stadt Arbon konnte unter anderem mit dem neu geschaffenen Bereich «Umwelt und Energie» innerhalb der Stadtverwaltung sowie Leuchtturmprojekten wie dem Energiepark des Abwasserverbands Morgental oder dem an den Wärmeverbund angeschlossenen Areal SaurerWerkZwei punkten. «Diese Projekte sind äusserst bedeutend und zeigen, dass klimafreundliche Energie in Arbon schon länger ein wichtiges Thema ist. Mindestens genauso wichtig ist jedoch das Verhalten der Bevölkerung – auch deshalb wollen wir als Stadt eine Vorbildfunktion einnehmen und die Menschen in und um Arbon zu nachhaltigem Handeln animieren», so Didi Feuerle. Dabei mithelfen soll auch die angedachte Elektrofähre, die als Alternative zu konventionellen Fähren künftig zwischen Arbon und Langenargen verkehren oder von Arbon aus für Charterausflüge gebucht werden könnte. Aus diesem Grund wurde als Veranstaltungsort der Label-Verleihung eine womöglich typähnliche Elektrofähre der deutschen Bodensee-Schifffahrt BSB ausgewählt.
Die Zukunft wird noch klimafreundlicher
Die Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit werden zukünftig im Rahmen einer überregionalen Zusammenarbeit von zehn Oberthurgauer Gemeinden noch umfassender. «Das Projekt ‘Ökobilanz Oberthurgau’ wurde von der Region Oberthurgau initiiert, um die effektive Umweltbelastung der beteiligten Gemeinden zu vergleichen. Die ausführlichen Daten zu Energie- und Wasserverbrauch, Verkehrsaufkommen und weitere Eckdaten werden uns dabei helfen, Nachhaltigkeits-Massnahmen noch effizienter umzusetzen», so Didi Feuerle. Ebenfalls in naher Zukunft wird die Photovoltaikstrategie der Stadt realisiert. Diese wurde Ende 2022 im Stadtrat verabschiedet und sieht die Installation von Photovoltaikanlagen auf sämtlichen Dächern der Stadtverwaltung innerhalb der nächsten drei Jahre vor. Noch etwas weiter in der Zukunft liegt das angedachte Seethermie-Projekt, welches einen grossen Teil der Arboner Haushalte mit CO2-neutraler Wärme versorgen soll.
Energiestadt Arbon
Die Stadt Arbon ist seit 1992 Mitglied des Trägervereins «Energiestadt». Erstmals als Energiestadt – und als erste Gemeinde im Kanton Thurgau – zertifiziert wurde Arbon im Jahr 1998. Seither konnte die Stadt die Quote von anfangs 56 Prozent auf mittlerweile 75,9 Prozent steigern. Der Prozentsatz steht für die erreichten nachhaltigen und klimafreundlichen Ziele und wird vom Trägerverein «Energiestadt» definiert. Die nächste Zertifizierung steht im Jahr 2026 an.
Eines der eindrücklichsten lokalhistorischen Museen der ganzen Schweiz

Pfahlbauer, Römer, Mittelalter, Industrialisierung, Neuzeit: Im Historischen Museum im Schloss Arbon wird die gesamte Siedlungsgeschichte der letzten 5500 Jahre gezeigt. Dass es sich bei den Exponaten ausschliesslich um regionale Fundstücke handelt, macht das Schloss Arbon zu einem besonderen überregionalen Anziehungspunkt. Verantwortlich für die Dauerausstellung ist das ehrenamtliche Team der Museumsgesellschaft Arbon.
«Arbon ist in der archäologischen Fachliteratur ein klingender Begriff», weiss Albert Kehl. Als Präsident der Museumsgesellschaft Arbon ist er mitverantwortlich für die Attraktivität des Historischen Museums im Schloss Arbon. Gründe für einen Besuch gibt es unzählige – nicht umsonst gilt das Museum als eines der eindrücklichsten lokalhistorischen Museen der Schweiz. «In der Dauerausstellung zeigen wir die 5500-jährige Siedlungsgeschichte der Stadt Arbon», so Albert Kehl. Dies sei insbesondere für ein lokalhistorisches Museum ein ausserordentlicher zeitlicher Rahmen.
Was im Museum gezeigt wird, stammt aus der Region
«Wir schmücken uns nicht mit fremden Federn. Was im Museum gezeigt wird, stammt auch aus der Region Arbon. Und dennoch können wir alle Epochen zwischen der Jungsteinzeit und der Gegenwart abbilden», so Albert Kehl stolz. Als Beispiele, welche die Vielfalt der Dauerausstellung verdeutlichen, nennt er zwei Exponate, deren Ursprung über fünf Jahrtausende trennen: Eine rund 5400 Jahre alte – und somit die wohl weltweit älteste – Apfelhälfte aus der Jungsteinzeit sowie ein mit Jahrgang 1898 verhältnismässig junges Saurer-Fahrzeug. Diese breite Palette von spannenden Exponaten aus unterschiedlichen Epochen sei es, die bei Besucherinnen und Besuchern immer wieder für Staunen sorge.
Reichhaltige Geschichte als Standortvorteil
Die Zahlen geben der für die Dauerausstellung verantwortlichen Museumsgesellschaft recht: «Wir dürfen uns über steigende Besucherzahlen von Auswärtigen freuen», bestätigt Albert Kehl. Doch auch in und um Arbon werde die ehrenamtliche Arbeit des Teams geschätzt. So werden die Ausstellungsräume des Schlosses von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellt und auch die Zusammenarbeit mit Arboner Institutionen wie dem MoMö oder dem Saurer Museum sei bereichernd. Von der Dichte an spannenden Museen profitiere schlussendlich auch die Stadt, wie Albert Kehl erklärt: «Nur aufgrund des Historischen Museums im Schloss wird wohl niemand nach Arbon ziehen», sagt Albert Kehl schmunzelnd, «doch die reichhaltige und bestens aufbereitete Geschichte der Stadt ist für Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger gewiss sehr spannend und erfüllt zudem viele, die bereits hier wohnen, mit Stolz.»
Die Dauerausstellung wird laufend modernisiert
Damit das Historische Museum weiterhin ein Anziehungspunkt für einheimische und auswärtige Besucherinnen und Besucher bleibt, werden laufend Anpassungen vorgenommen. «Wir feiern im Jahr 2025 das 50-Jahr-Jubiläum des Museums. Bis zu diesem Zeitpunkt möchten wir die Dauerausstellung weiter modernisieren und interaktiver gestalten, beispielsweise mit QR-Codes und einem noch stärkeren Fokus auf einzelne Exponate», so Albert Kehl. Parallel dazu wird bereits seit zwei Jahren das gesamte Museumsinventar digitalisiert. «Aktuell haben wir bereits 25’000 Scans durchgeführt, viele weitere werden noch folgen», so der Präsident der Museumsgesellschaft. Das Ziel: Interessierten soll der gesamte Fundus der Arboner Geschichte online zugänglich gemacht werden.
Museumsgesellschaft Arbon
Als Betreiberin des Historischen Museums im Schloss Arbon setzt sich die Museumsgesellschaft Arbon auf ehrenamtlicher Basis für die Dauerausstellung, diverse Sonderausstellungen sowie Führungen und Vorträge rund um die Arboner Geschichte ein. Das lokal- und regionalhistorische Museum gilt als eines der eindrücklichsten seiner Art und zeigt die rund 5500-jährige Siedlungsgeschichte der Region Arbon.
Die Faszination für Saurer ist ungebrochen

Saurer hat die Stadt Arbon geprägt wie kein anderes Unternehmen zuvor oder danach. Am stärksten spürbar ist der Geist dieser vergangenen Epoche im Saurer Museum in Arbon, wo sich beinahe 100 Freiwillige liebevoll um die historischen Fahrzeuge und Textilmaschinen kümmern und diese jährlich rund 10’000 Besucherinnen und Besuchern zugänglich machen.
«Die Geschichte der Stadt Arbon ist untrennbar mit derjenigen der Firma Saurer verbunden», sagt einer, der es wissen muss: Ruedi Baer setzt als Präsident des Saurer Museums und des Oldtimer Clubs Saurer einen grossen Teil seiner Zeit für die Aufbereitung der Saurer-Geschichte ein. Es sei wichtig, sich an diese Zeit, in der Saurer die Stadt Arbon in vielerlei Sicht geprägt habe, zu erinnern. «Der damalige Entwicklungsmut führte innerhalb einer kurzen Zeitspanne zu unglaublichen Leistungen», sagt Ruedi Baer. Als Folge davon sei die Bedeutung von Saurer für die Stadt Arbon stetig gestiegen.
Baujahr 1911 – und noch immer fahrtüchtig
Die umfangreiche Geschichte der Firma Saurer zeigt sich im Museum an der Weitegasse 8 insbesondere in Form eindrücklicher Oldtimer. «Mit dem Giesserei-Wagen mit Baujahr 1903 befindet sich einer der ältesten Lastwagen der Welt bei uns im Museum», so der Präsident des Saurer Museums. Nicht minder faszinierend ist der «Caminhao», ein Serienfahrzeug der ersten Saurer-Lastwagengeneration. «Unser Exponat wurde 1911 gebaut und dann nach Brasilien exportiert. Im Jahr 2002 fand der Lastwagen den Weg zurück in die Schweiz, wo er von uns sorgfältig restauriert wurde. Der ‘Caminhao’ befindet sich noch immer im Originalzustand und ist fahrtüchtig», so Ruedi Baer.
Zusätzliche Chancen für den Museumsstandort
Die Liste an besonderen Fahrzeugen im Saurer Museum und im dazugehörigen Depot im Saurer WerkZwei liesse sich lange fortführen – und genau deshalb ist die Faszination Saurer nach wie vor ungebrochen. «Wir dürfen pro Jahr rund 10’000 Besucherinnen und Besucher bei uns begrüssen. Das ist ein stolzer Wert für unser Museum, den wir auch dem Engagement von insgesamt 95 Freiwilligen sowie der ausgezeichneten Lage unseres Museums direkt am See zu verdanken haben», so Ruedi Baer. Mit der möglichen Eröffnung des Historischen Museums des Kantons Thurgau auf dem Saurer-Areal – gleich neben dem vom Saurer Museum betriebenen Depot – eröffnen sich mittelfristig gar zusätzliche Chancen. «Wenn das Historische Museum zustande kommt, werden wir bestimmt reagieren, um den Besucherinnen und Besucher ein zusätzliches Museumsangebot zu ermöglichen», sagt Ruedi Baer.
Christoph Wolleb übernimmt das Präsidium
Sollte es dazu kommen, wird die Verantwortung für das Saurer Museum jedoch längst in neuen Händen liegen: Als langjähriger Präsident des Saurer Museums gibt Ruedi Baer das Zepter an der kommenden Hauptversammlung weiter an Christoph Wolleb. «Ganz loslassen kann ich jedoch nicht», sagt Ruedi Baer schmunzelnd. Er werde weiterhin gerne Führungen machen, die Redaktion der Vereinszeitschrift «Gazette» unterstützen und sein Wissen bei Archivaufgaben einsetzen.
Saurer Museum am See
Rund 95 Personen engagieren sich ehrenamtlich für das Saurer Museum am See und das zugehörige Depot auf dem Saurer-Areal. Im Museum sind über 30 historische Fahrzeuge und Textilmaschinen zu sehen. Viele Exponate sind mehr als ein Jahrhundert alt und zeugen von einer Zeit, in welcher der Name Saurer weit über die Region hinaus für unternehmerischen Mut, technische Innovation und überzeugendes Design stand. Das rollstuhlgerecht eingerichtete Museum ist an sieben Tagen pro Woche jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Tickets sind im Museum oder im Saurer Garten erhältlich. Führungen sind nach vorgängiger Absprache möglich.